Häufig gestellte Fragen
Fragen zu Schmerzen
Die häufigste Ursache für „brennende Beschwerden“ beim Wasserlassen ist eine Harnwegsinfektion. Nicht selten gehen diese Beschwerden mit einem erhöhten Dranggefühl, einer erhöhten Frequenz beim Wasserlassen, trüben übelriechendem Urin und manchmal auch mit Fieber einher.
In den allermeisten Fällen ist eine aufsteigende bakterielle Infektion für die Beschwerden verantwortlich. Selten sind die Beschwerden Folge einer viralen Infektion, einer Strahlentherapie oder anderer entzündlicher nicht bakterieller Ursachen.
Aufgrund der kürzeren Harnröhre sind Frauen weitaus häufiger betroffen als Männer.
Oft werden Nierenschmerzen mit Rückenschmerzen verwechselt oder Rückenschmerzen mit Nierenschmerzen. Nierenschmerzen können unterschiedlichen Charakters sein, so können sie zum einen dumpf drückend oder zum anderen wellenförmig-stechend auftreten (kolikartig). Nicht selten strahlen Nierenschmerzen in den Unterbauch aus.
Der Unterschied zum Rückenschmerzen ist, dass dieser in der Regel unabhängig von Bewegung auftritt.
Ursächlich für Nierenschmerzen können Entzündungen des Nierenbeckens (Pyelonephritis) sein. Bei schweren Verläufen können die Schmerzen mit Fieber und / oder Schüttelfrost einhergehen.
Wenn der von der Niere gebildete Urin nicht ungehindert in die Harnblase ablaufen kann, spricht man von einer Harntransportstörung oder Harnstauung. Durch die damit verbundene Druckerhöhung im Nierenbecken können heftige, wellenförmige Schmerzen entstehen, die nicht selten mit Übelkeit und / oder Erbrechen einhergehen. In schwerwiegenden Fällen können auch Fieber und Schüttelfrost auftreten. Ursächlich für die Harnstauung sind in der Regel Harnsteine, Harnleiterengen und selten Tumore.
In seltenen Fällen können Tumore der Nieren bzw. Harnleiter oder Durchblutungsstörungen der Nieren ebenfalls Schmerzen auslösen.
Unabhängig von der Ursache der Beschwerden sollten persistierende Schmerzen im Rücken-/ Nierenbereich ärztlich abgeklärt werden.
Das Empfinden von Leisten- bzw. Hodenschmerzen kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Der subjektiv wahrgenommene Leistenschmerz kann so zum einen in den Hoden einstrahlen ohne dass der Hoden selbst bei Berührung wirklich schmerzt.
Zum anderen kann er vom Hoden ausgehen und in die Leistenregion ausstrahlen. Hierbei kann der Hoden sehr wohl ungemein druckempfindlich sein.
Die Behandlung der Schmerzen richtet sich nach der Ursache der Beschwerden.
Wenn der Hoden bzw. seine umgebenden Strukturen (z.B. Nebenhoden) bei Berührung stark druckschmerzhaft ist / sind, ist nicht selten eine Hoden-/Nebenhodenentzündung (Orchitis / Epididymitis) für die Beschwerden verantwortlich. Eine solche Entzündung beginnt meistens schleichend, kann mit Beschwerden beim Wasserlassen, mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl einhergehen. Auslöser von Hodenentzündungen sind meistens Bakterien, die sich ein- oder beidseitig ausbreiten und akute oder auch chronische Hodenschmerzen nach sich ziehen.
Beginnt die Symptomatik spontan z.B. aus dem Schlaf heraus und hat sofort unerträglichen Charakter, könnte einer Verdrehung des Hodens (Hodentorsion) mit gleichzeitiger Unterbrechung des Blutabflusses ursächlich für die Beschwerden sein. In jedem Fall handelt es sich um einen Notfall und eine akute urologische Vorstellung ist notwendig.
Bei in den Hodensack einstrahlenden Beschwerden bei denen der Hoden an sich nicht sonderlich druckschmerzhaft ist, könnte es sich um eine Reizung des Nerven handeln, welcher den Hoden sensibel versorgt (Spermatikusneuralgie). Diese Nervenreizung kann durch Beschwerden in der Leistenregion, z.B. Leistenbruch / „Sportlerleiste“, oder selten eines sich im Harnleiter befindlichen Harnstein handeln. Auch Beschwerden im Hüftgelenk können in den Hodensack einstrahlen.
In seltenen Fällen können Hodentumore oder Krampfadern (Varikozele) für die Beschwerden verantwortlich sein.
In jedem Fall sollten Leisten- und Hodenschmerzen urologisch abgeklärt werden.
Fragen zur Harnblase
Wenig Blut reicht aus um den Urin rot zu färben. Neben dem Schreck stellt sich sofort die Frage nach dem Warum!? Nicht selten ist die Blutung auch nur mikroskopisch bzw. mit einem Teststreifen im Zuge einer hausärztlichen Routinekontrolle nachweisbar (Erythrozyturie).
In den meisten Fällen ist die Ursache des rot verfärbten Urins bzw. der Erythrozyturie harmlos. Daher sollten Sie nicht in Panik geraten und einen Urologen aufsuchen. Die Blutung kann bei Erkrankungen der Niere, der Harnleiter, der Blase und bei Männern bei Prostataveränderungen auftreten. Grundsätzlich unterscheidet man die symptomatische Blutung (Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen im Nierenbereich, Bauchkrämpfe etc.) von der asymptomatischen Blutung.
Bei symptomatischer Blutung ist nicht selten eine Entzündung der Harnröhre, Harnblase oder Nieren für die Beschwerden verantwortlich. Akute Entzündungen im Bereich der Blase, des Nierenbeckens, der Prostata, des Hodens und Nebenhodens können sehr schmerzhaft sein und sollten umgehend behandelt werden.
Auch bei Nieren‑, Blasen- bzw. Harnleitersteinen ist in der Regel Blut im Urin nachzuweisen. Im Falle der symptomlosen Blutungen können kleine Einrisse der Schleimhaut, Blutungen aus Prostatavenen, internistische Erkrankungen der Nieren, Unfälle, übermäßige körperliche Aktivität und Medikamente ursächlich sein.
In seltenen Fällen kann die Blutung aber auch aufgrund einer bösartigen Gewebsveränderung im Nierenbecken, den Harnleitern, der Blase oder Prostata auftreten. Daher sollte jede Blutung urologisch abgeklärt werden.
Anhand unseres Bildes können Sie erkennen wie gering der Blutanteil sein kann, der bereits zu einer deutlichen Verfärbung führen kann.
Ein seröser, „glasiger“ Ausfluss spricht in der Regel für eine nicht gonorrhoische Urethritis / Harnröhrenentzündung. Diese wird z.B. durch Chlamydien, Mykoplasmen oder Ureaplasmen hervorgerufen.
Wenn es sich schlicht um eine Blutung aus der Harnröhre handelt kann dies Folge eines Traumas (z.B. durch sexuelle Handlungen), einer medizinischen Manipulation (z.B. nach Katheteranlage) oder sehr selten Folge eines Harnröhrenkarzinoms sein.
In jedem Fall sollten Sie sich urologisch untersuchen lassen.
Jede Form der Blasenentleerungsstörung kann prinzipiell behandelt werden. Auch hier gilt, dass zunächst die genaue Ursache der Beschwerden gefunden werden muss um eine erfolgreiche Therapie durchzuführen.
Die „Reizblase“ ist nicht selten Folge einer bisher unbekannten Infektion, einer psychischen Belastungsreaktion, eines Hormonmangels und selten eines Blasentumors.
Grundlagen für eine erfolgreiche Therapie sind neben der sorgfältigen Erhebung der Krankengeschichte die Abklärung der Infektsituation im Genitaltrakt, eine körperliche Untersuchung und ggf. eine Blasenspiegelung oder Blasendruckmessung (Urodynamik).
Fragen zu Sperma /Hoden
Jede Blutung sollte urologisch abgeklärt werden, auch wenn sich in vielen Fällen keine Ursache für die Blutung mehr nachweisen lässt.
Gründe für Blut im Sperma
Nicht selten ist ein kleines, verletztes Gefäß in den Samenwegen für die Blutung verantwortlich. Eine bräunliche Verfärbung tritt nach langem Verweilen des Blutes in der Samenflüssigkeit auf.
Weitere Ursachen der Blutung können Entzündungen der Prostata, Samenbläschen oder Folge urologischer Operationen / Eingriffe sein.
In sehr seltenen Fällen können bösartige Erkrankungen der Hoden, Samenwege oder der Prostata für die Blutung verantwortlich sein.
Ein Hodentumor kann man als „holzharten“ Knoten tasten. Differntialdiagnostisch kommt eine Spermatozele (Zyste im Nebenhoden) oder eine Hydrozele (Wasserbruch, Flüssigkeit im Hodensack) in Frage. Ohne klinisch Untersuchung und Ultraschall kann die Unterscheidung jedoch sehr schwierig sein.
Fragen zum Sexualleben
Häufige Geschlechtskrankheiten
Eine Geschlechtskrankheit (venerische Krankheit) ist eine Erkrankung, die vorrangig durch sexuellen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen wird. Zwar kommen bei den meisten Geschlechtskrankheiten auch andere Ansteckungswege in Frage, sie spielen aber eine untergeordnete Rolle.
Sexuell übertragen werden vor allem HIV, HPV-Viren, Genitalherpes, Syphilis (Lues), Trichomonaden, Tripper (Gonorrhoe), Ulcus Molle (Weicher Schanker), Chlamydien sowie Hepatitis B / C.
Sexuell übertragbare Krankheiten haben verschiedene Übertragungswege. Man kann sich mit Geschlechtskrankheiten beim Oral‑, Vaginal- und Analverkehr infizieren. Das Ansteckungsrisiko unterscheidet sich allerdings bei den verschiedenen Praktiken.
Geschlechtskrankheiten vorbeugen
Geschlechtskrankheiten können gelegentlich trotz Kondom übertragen werden. Kondome bieten nur dann einen zuverlässigen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, wenn sie passen und korrekt angewendet werden.
Korrekt benutzt, schützen Kondome aber recht sicher vor Geschlechtskrankheiten. Dabei sollten sie nicht nur beim Vaginalsex, sondern auch beim Oral- und Analverkehr verwendet werden. Um Geschlechtskrankheiten vorzubeugen, gibt es neben dem Kondom auch andere wichtige Schutzmaßnahmen wie eine HPV-Impfung.
Bei der Verhütung unterscheiden wir zunächst zwischen der Verhinderung von Krankheitsübertragung und der Verhinderung einer Schwangerschaft. Für ersteres sind Kondome das Mittel der Wahl.
Um die Entstehung von Schwangerschaften zu verhindern gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Den meisten ist gemeinsam, dass für die Empfängnisverhütung die Frau in der Verantwortung steht (Pille, Spirale, natürliche Familienplanung).
Ist nun die Familienplanung eines Mannes abgeschlossen oder sind Kinder in der Lebensplanung nicht vorgesehen, so kann der Mann sich für eine Durchtrennung beider Samenleiter (Vasektomie) entscheiden.
Der erforderliche Eingriff dauert selten länger als 20 Minuten und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Erektion und der Samenerguss sind anschließend unverändert (lediglich die Farbe des Samenergusses wird etwas klarer). Nach etwa 30 Ejakulationen (Samenergüssen) sind alle noch in den Samenblasen verbliebenen Spermien verbraucht.
Die Sicherheit der Empfängnisverhütung durch die Vasektomie liegt bei nahe 100%. Die Vasektomie ist in dieser Hinsicht die sicherste Form der Empfängnisverhütung überhaupt.
Außer dem Einsatz von Kondomen und der Vasektomie gibt es keine sinnvollen Verhütungsmethoden für den Mann.
Bei Erektionsproblemen bestehen verschiedene Therapieansätze, bei denen Urologen folgende Kriterien überprüfen:
- Was ist die Ursache der Erkrankung?
- Wie alt ist der Patient?
- Welche Risikofaktoren sind bekannt?
- Was sind die Präferenzen des Patienten?
Sind diese vier Kriterien abgeklärt, gibt es für Männer verschiedene Behandlungsansätze. Ziel dabei ist es, wenn möglich immer erst die Ursache zu behandeln. Dazu gehört es auch, dass Patienten gemeinsam mit ihrem Arzt den eigenen Lebensstil kritisch betrachten und beeinträchtigende Lebensgewohnheiten ändern. Partnerinnen und Partner sollten bei der Behandlung miteinbezogen werden. Erst wenn eine ursächliche Therapie keine Besserung schafft, ist eine Behandlung der Symptome ratsam.
Medikamentöse Behandlung
Neben der ursächlichen Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung kann die erektile Dysfunktion medikamentös behandelt werden. Die am häufigsten eingesetzte Medikamentengruppe ist die der sogenannte Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer), bei denen die „blaue Pille“ sicherlich das bekannteste Medikament ist. Die Wirkstoffe dieser Hemmer sorgen für eine stärkere Erweiterung der den Penis versorgenden Blutgefäße, sodass die Erektionsfähigkeit verbessert wird.
Die verschreibungspflichtigen Medikamente unterscheiden sich dabei vor allem durch den Eintritt der Wirkung (von 15 bis 60 Minuten) und der Wirkdauer (von 30 Minuten bis zu 6 Stunden) voneinander. Die Kosten für diese Medikamente dürfen aufgrund eines Beschlusses des Gesetzgebers nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck und Sehstörungen. Vor allem Patienten mit Herzproblemen sollten sich vor Einnahme der Medikamente kardiologisch untersuchen lassen. In Ausnahmefällen sprechen Patienten auf PDE-5-Hemmer nicht an. In diesem Fall sollte der Testosteronspiegel kontrolliert werden.
Wirkstoff per Spritze (selbst) injizieren
Führt die medikamentöse Behandlung zu keiner Verbesserung, können Urologen die Wirkstoffe auch direkt in den Schwellkörper injizieren (SKAT: Schwellkörperautoinjektion). Alternativ ist auch das Einführen per Schmelztablette über die Harnröhre (MUSE) möglich. Um die erfolgreiche Durchblutung des Penisschwellkörpers zu messen, erfolgt die erste Anwendung zunächst beim Urologen.
Bei einem Therapieerfolg kann der Patient sich den Wirkstoff dann zu Hause, meist 10 bis 20 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr, per Fertigspritze schmerzfrei selbst injizieren. In den letzten Jahren haben diese beiden Therapiemöglichkeiten, auch wegen ihrer schwierigen Handhabung und Nebenwirkungen (Thrombosen, schmerzhafte Erektion des Penis), an Bedeutung verloren.
Vakuumpumpe
Eine Alternative zu Medikamenten ist die eher seltene Verwendung einer Vakuumpumpe, bei der ein über den Penis gestülpter Zylinder ein Vakuum erzeugt. Dadurch kann sich der Schwellkörper ausdehnen. Blut strömt ein und eine Erektion tritt ein. Über einen Gummiring, der über die Penisbasis gestülpt wird, kann ein Abfließen des Blutes verhindert werden.
Schwellkörperprothese
Führen die oben genannten Behandlungsmethoden nicht zum Erfolg, kann auch die Implantation einer Schwellkörperprothese in Betracht gezogen werden. Bei dieser Operation werden die Schwellkörper durch (hydraulische) Prothesenschenkel ersetzt, die über einen speziellen Mechanismus aktiviert oder deaktiviert werden. Auf diesem Wege ist die Erektion steuerbar. Wichtig: Die Schwammstruktur des Schwellkörpers wird durch diese Operation geschädigt, sodass nach einem solchen Eingriff auf keine andere Therapiemöglichkeit (wie zum Beispiel Tabletten) zurückgewechselt werden kann.
Psychotherapie
Gerade bei jüngeren Patienten (unter 50 Jahren) sind psychische Probleme ein möglicher Auslöser für Erektionsstörungen. Ärzte stellen häufig fest, dass es eine enge Beziehung zwischen depressiven Störungen und erektiler Dysfunktion geben kann, auch beeinflussen Antidepressiva die Sexualität negativ. Ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten sowie auch hier kann der zeitweise Einsatz eines PDE-5-Hemmers zur Überwindung einer Blockade hilfreich sein.
Was Sie selbst bei erektiler Dysfunktion tun können
Ein gesunder und aktiver Lebensstil sowie eine ehrliche Aussprache mit dem Partner können manchmal bei Erektionsstörungen helfen. Beherzigen Sie diese Tipps:
- Leben Sie gesund. Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol.
- Versuchen Sie mit viel Bewegung und gesunder Ernährung Ihren Blutdruck, Blutzucker, Blutfette und Ihr Gewicht im Normalbereich zu halten.
- Trainieren Sie Ihren Beckenboden, um Ihr Sexualleben wieder in Schwung zu bringen. Die Schwellkörpermuskeln aus der äußeren Schicht des Beckenbodens sind entscheidend für die Erektion. Probleme mit der Erektion können deshalb auch auf einen schwachen Beckenboden hinweisen. Versuchen Sie deshalb so oft wie möglich die Beckenbodenmuskeln (ohne Hilfe der Bauch- und Gesäßmuskeln) anzuspannen.
- Auch wenn Sport und eine aktive Lebensweise vorteilhaft für die Erektionsfähigkeit sind, sollten Männer beim Radfahren vorsichtig sein. Denn: Eine falsche Haltung oder ein falscher Sattel behindern manchmal die Nervenbahnen oder den Blutfluss im Genitalbereich. Auch dies kann zu einer erektilen Dysfunktion führen. Tipp: Treten beim Radfahren Taubheitsgefühle im Penis oder Hodensack auf, sollten Sie Ihren Sattel überprüfen. Im Idealfall ist dieser möglichst breit und ergonomisch geformt.
- Bei vielen Paaren sind Erektionsstörungen ein schambesetztes Thema: Sprechen Sie deshalb mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner offen über Ihre Probleme, denn eine Erektionsstörung betrifft Sie beide! Schon die Auseinandersetzung mit der eigenen und der partnerschaftlichen Sexualität kann ein wichtiger Teil der Behandlung sein. Lassen Sie sich auch beim Sex nicht zu sehr unter Druck setzen, vielleicht hatten Sie in letzter Zeit viel Stress. Um Intimität zu verspüren, ist es manchmal genauso hilfreich, einfach nur Zärtlichkeiten auszutauschen. Nicht immer muss es zum „Äußersten“ kommen. Sehen Sie dies auch als Chance, Neues auszuprobieren.
Fragen zu Medikamentöser Tumortherapie
Bei einigen Krebsarten (aber nicht bei allen) ist die Medizin mittlerweile in der Lage, den Tumor mithilfe von Immuntherapie zu behandeln. Hierbei wird (grob vereinfacht) dem Tumor die Möglichkeit genommen, sich vor dem körpereigenen Immunsystem zu verstecken.
Diese Behandlung funktioniert also nur dann, wenn der Patient/die Patientin über ein gutes Immunsystem verfügt. Nebenwirkungen kommen bei der Immuntherapie zwar auch vor, aber deutlich seltener als unter der klassischen Chemotherapie.
Sonstige Fragen
Der PSA-Wert (sog. Prostatawert; Abkürzung für Prostata-spezifisches Antigen) steht für das hilfreichste Mittel der Urologen in der Früherkennung von Prostatakrebs. Im männlichen Körper ist das PSA für die Verflüssigung des Spermas nach der Ejakulation mitverantwortlich. Die Bestimmung des PSA-Wertes erfolgt über eine Blutentnahme. Je nach Höhe des Wertes muss der Urologe/die Urologin eine Empfehlung für das weitere Vorgehen maßschneidern. Erfahrene Ärzte achten hier nicht nur auf die absolute Höhe des PSA-Wertes
sondern setzen den Wert in Verhältnis zu den vergangenen Werten, zu dem Alter des Patienten, zu der Größe der Prostata, betrachten die familiäre und persönliche Vorgeschichte. Auch wenn der PSA-Wert durch manche reißerische Darstellung in den Medien an Reputation verloren hat, so stellt er in der Hand von erfahrenen ÄrztInnen ein hervorragendes Früherkennungs-Instrument dar und eignet sich ideal zur Überwachung einer bereits bekannten Prostatakrebsekrankung.
Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unseren Patienten bewusst und behandeln keine Laborwerte sondern immer den Menschen. Daher sind unsere Konzepte in jedem Fall absolut individuell zugeschnitten. Es gibt in unserer Praxis kein “one-fits-for-all”-Vorgehen.
Wenn im Rahmen einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung eine unklare Veränderung der Prostata bemerkt wird (beispielsweise bei verdächtiger PSA-Konstellation oder verändertem Tastbefund der Prostata), so wurde in der Vergangenheit direkt eine Probeentnahme aus der Prostata veranlasst, um einen Prostatakrebs zu sichern oder auszuschließen. Dies hatte den Nachteil, dass auf der einen Seite relevante Befunde häufig übersehen wurden (denn eine Stichprobe ist ja auch fehleranfällig) und auf der anderen Seite unnötige Biopsien durchgeführt wurden. In anderen Fällen kam es im Anschluss an die Biopsie zu schweren Prostataentzündungen.
Um die Zahl unnötiger Biopsien zu reduzieren und die Treffergenauigkeit der Biopsie zu erhöhen besteht die Möglichkeit, ein MRT der Prostata anzufertigen.
Zeigt das MRT keine Auffälligkeit, so kann in den meisten Fällen auf eine unangenehme Biopsie verzichtet werden. Sollte sich im Rahmen des MRT eine auffällige Region der Prostata finden lassen so kann die erstellte “Landkarte” der Prostata dem Urologen/der Urologin bei der Biopsie helfen. Dies trägt zu einer höheren Treffergenauigkeit bei.
Leider ist die mpMRT-Untersuchung der Prostata bislang keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherer. Daher wird je nach radiologischer Praxis i. d. R. ein Betrag von etwa 500 Euro dem Patienten in Rechnung gestellt.
Wenn sich bei der Erstellung eines multiparametrischen MRT der Prostata ein verdächtiger Bereich innerhalb der Prostata zeigt, so muss aus diesem Bereich eine Probe (Biopsie) gewonnen werden, um Klarheit zu schaffen (bösartig oder gutartig). Die Biopsie wird in der Regel in örtlicher Betäubung und unter Ultraschallkontrolle vom Enddarm oder vom Damm aus entnommen. Hier kann es sinnvoll sein (je nach Lage und Größe der verdächtigen Region im MRT), die Bilder von Ultraschall und MRT “übereinanderzulegen”. Somit kann man ein zuvor im MRT definiertes Ziel über den Ultraschall millimetergenau anpeilen. Würde man den ungewöhnlichen Vergleich mit dem Militär bemühen, so wäre das MRT die Landkarte mit dem Zielpunkt, der Ultraschall wäre der Beobachtungspunkt, der/die Durchführende wäre der Schütze.
Die Vasektomie verändert nur die Zusammensetzung des Spermas, es sind anschließend keine Samenfäden mehr enthalten. Die Erektion und der Samenerguss bleiben unverändert. Auch auf den Hormonhaushalt hat die Vasektomie keinen Einfluss.
Nein. Wir tasten mit dem Finger den Enddarm ab und beurteilen auf diesem Wege die Prostata, die dem Enddarm direkt anliegt. Die Darmspiegelung umfasst aber die Beurteilung aller Darmabschnitte. Dies ist Aufgabe eines Fachartzes/einer Fachärztin für Gastroenterologie. Der medizinische Fachbegriff für die Darmspiegelung heißt „Coloskopie“.