Praxis

Unser Leistungsspektrum

Wer­den Kreb­serkrankun­gen frühzeit­ig erkan­nt und behan­delt, beste­hen oft­mals gute bis sehr gute Heilungsaus­sicht­en. Die geset­zlichen Krankenkassen bieten ein Pro­gramm zur Kreb­s­früherken­nung an. Die Teil­nahme an diesen Unter­suchun­gen ist für die geset­zlich Kranken­ver­sicherten in Deutsch­land kosten­frei, jedoch sind die vorge­se­henen Unter­suchun­gen nicht sehr umfan­gre­ich aus­gestal­tet. Fol­gende Unter­suchun­gen wer­den Män­nern im Rah­men der geset­zlichen Kreb­s­früherken­nung angeboten:

Unter­suchung Wie oft? Ab wann?
Äußere Geschlecht­sor­gane und Prostata Gezielte Anam­nese, Inspek­tion und abtas­ten der äußeren Geschlecht­sor­gane, Abtas­ten der Prosta­ta, Abtas­ten der dazuge­höri­gen Lym­ph­knoten, Beratung Jährlich ab 45
Haut Unter­suchung der Haut am ganzen Körper Col­umn 3 Val­ue 2 ab 35
Dick­darm
  • Tas­tun­ter­such­nung und immo­nolo­gis­ch­er Stuhltest (iFOBT): Unter­suchung auf Blut im Stuhl sowie erste Darm­spiegelung ab 50 bei Män­nern möglich
  • Tas­tun­ter­such­nung und immo­nolo­gis­ch­er Stuhltest (iFOBT): Unter­suchung auf Blut im Stuhl sowie Wieder­hol­ung der Darm­spiegelung nach 10 Jahren
jährlich

alle 2 Jahre

ab 50

ab 55

Koloskopie für Män­ner ab 50 (Neu seit 19.04.2019):
Nach dem weit­er­en­twick­el­ten Früherken­nung­spro­gramm haben seit 19. April 2019 Män­ner bere­its ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen bleibt die Alters­gren­ze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vor­sorge­un­ter­suchung kann nach Ablauf von 9 Kalen­der­jahren durchge­führt werden.

Regelun­gen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelun­gen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quan­ti­ta­tiv­en immu­nol­o­gis­chen Test (iFOBT) bleiben unverän­dert: Wie bish­er kann ab 50 Jahren bei Frauen und Män­nern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchge­führt wer­den, ab 55 alle zwei Jahre.

Erweit­erte Krebsvorsorge
Oben genan­nte Vor­sorgun­ter­suchun­gen lassen sich durch weit­ere Zusatzun­ter­suchun­gen (soge­nan­nte Indi­vidu­elle Gesund­heit­sleis­tun­gen  — IGel), die jedoch nicht von der geset­zlichen Krankenkasse bezahlt wer­den, sin­nvoll ergänzen:
— PSA-Wertbes­­tim­­mung (da mit der alleini­gen Abtas­tung der Prosta­ta lediglich 2 % der Kreb­serkrankun­gen der Prosta­ta fest­gestellt wer­den können)
— Tran­srec­taler Ultra­schall (TRUS) der Prosta­ta erhöht die diag­nos­tis­che Sicher­heit bzgl. gut- oder bösar­tiger Erkrankun­gen der Prostata
— Ultra­schall von Nieren und Blase zur Früherken­nung von Blasen-/Nieren­erkankun­­gen incl. Krebserkrankungen
— Harn­blasencheck mit einem Urin­schnell­test zur Früherkan­nung von Blasenkrebs
— immu­nol­o­gis­ch­er Stuhltest als Erweiterung der Darmkreb­svor­sorge (Kom­bi-Darmkre­b­svor­­sorge 2 in 1 ist dem klas­sis­chen Stuhltest über­legen, da auch nicht­blu­tende Polypen erkan­nt wer­den können)

Darmkreb­svor­sorge mit dem immu­nol­o­gis­chen Stuhltest (ab 50 Jahren)

Mit dem immu­nol­o­gis­chen Stuh­lest (iFOBT) wird unter­sucht, ob sich ver­steck­tes (occultes), das heißt mit dem bloßen Auge nicht erkennbares Blut im Stuhl befind­et.
Der immu­nol­o­gis­che Stuh­lest weist selb­st ger­ing­ste Blut­spuren im Stuhl nach, reagiert aber auch auf andere Sub­stanzen. So beste­ht die Gefahr, dass das Ergeb­nis durch bes­timmte Nahrungsmit­tel oder Medika­mente ver­fälscht wird. Aus diesem Grund soll­ten die Patien­ten etwa drei Tage vor der Probe­nent­nahme auf rohe oder hal­bro­he Fleisch‑, Wurst- oder Fis­chwaren sowie auf bes­timmte Gemüse- und Obst­sorten wie Broc­coli oder Kirschen verzicht­en. Auch blutverdün­nende Medika­mente wie Aspirin und auch eisen- und Vit­a­min C‑haltige Prä­parate kön­nen das Testergeb­nis ver­fälschen. Bei Durch­fällen oder während der Men­stru­a­tion emp­fiehlt es sich, den Test auf einen späteren Zeit­punkt zu verschieben.

Koloskopie für Män­ner ab 50 (neu seit 19.04.2019):
Nach dem weit­er­en­twick­el­ten Früherken­nung­spro­gramm haben ab 19. April 2019 Män­ner bere­its ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken.
Bei Frauen bleibt die Alters­gren­ze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vor­sorge­un­ter­suchung kann nach Ablauf von 9 Kalen­der­jahren durchge­führt werden.

Regelun­gen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelun­gen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quan­ti­ta­tiv­en immu­nol­o­gis­chen Test (iFOBT) bleiben unverän­dert: Wie bish­er kann ab 50 Jahren bei Frauen und Män­nern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchge­führt wer­den, ab 55 alle zwei Jahre.

Info­broschüre zur Darmkreb­s­früherken­nung für Män­ner ab 50 Jahren
Info­broschüre zur Darmkreb­s­früherken­nung für Frauen ab 50 Jahren

Warum wird die Unter­suchung angeboten?

Die Bauch­schla­gad­er ist das größte Blut­ge­fäß in der Bauch­höh­le. Sie wird auch Bauchaor­ta genan­nt. Manch­mal dehnt sie sich an ein­er Stelle deut­lich und bildet eine Aus­buch­tung. Wenn die Aus­buch­tung 3 cm oder größer ist, spricht man von einem Aneurys­ma. Die meis­ten Aneurys­men verur­sachen kein­er­lei Beschw­er­den und bleiben deshalb unbemerkt.

Män­ner über 65 Jahren entwick­eln häu­figer ein Aneurys­ma als andere Men­schen. Außer­dem macht ins­beson­dere Rauchen ein Aneurys­ma wahrschein­lich­er. Weit­ere Risiko­fak­toren sind Bluthochdruck und erhöhte Blutfette.

Wenn sich die Bauch­schla­gad­er sehr stark dehnt, kann sie in sel­te­nen Fällen ohne Vor­war­nung reißen. Dann fließt viel Blut in den Bauchraum. Das ist ein Not­fall und lebensbedrohlich.

Die Ultra­­schall-Unter­­suchung dient dazu, große Aneurys­men zu ent­deck­en, sodass sie vor­beu­gend operiert wer­den kön­nen. So soll ein Riss ver­hin­dert wer­den. Bei kleineren Aus­buch­tun­gen wird regelmäßig kon­trol­liert, ob sie wachsen.

Allerd­ings hat die frühe Erken­nung auch Nachteile: Es wer­den auch Aneurys­men ent­deckt, die nie gesund­heitliche Prob­leme bere­it­et hät­ten. Wenn ein Mann weiß, dass er ein Aneurys­ma hat, kann das für ihn sehr belas­tend sein.

Die urol­o­gis­che Tumor­nach­sorge wird sta­di­en­ab­hängig von niederge­lasse­nen Urolo­gen durchge­führt. Das Nach­sorgein­ter­vall beträgt in den ersten bei­den Jahren alle drei Monate, im drit­ten und vierten Jahr alle sechs Monate, ab dem fün­ften Jahr alle zwölf Monate.

Im Rah­men der Nach­sorge­un­ter­suchun­gen wer­den Blu­tun­ter­suchun­gen (ggf. Uri­n­un­ter­suchun­gen), kör­per­liche Unter­suchung und rou­tinemäßig Ultra­schall eige­set­zt. Zusät­zlich kom­men vor allem bei Tumoren im Harn­trakt (Niere, Harn­leit­er und Blase) auch Blasen­spiegelun­gen zum Einsatz.

Je nach Tumorart sind außer­dem bildgebende radi­ol­o­gis­che und nuk­learmedi­zinis­che Ver­fahren (z. B. Com­put­er­to­mo­gra­phie, Kern­spin­to­mo­gra­phie / MRT, Skelettsz­inti­gra­phie, PSMA-PET-CT, etc.) zur Ver­lauf­skon­trolle in leitlin­ienori­en­tiert definierten Inter­vallen erforder­lich.   

Patien­ten­broschüren zu ver­schiede­nen urol­o­gis­chen Tumoren gibt es als Down­load bei der Deutschen Krebsgesellschaft.

Was ist Chemotherapie?
Um einen bösar­ti­gen Tumor (Krebs) zu behan­deln, gibt es zunächst die Möglichkeit, ihn durch eine Oper­a­tion zu ent­fer­nen oder ihn mit sehr stark­er Rönt­gen­strahlung zu zer­stören. Sind bei­de Ansätze nicht erfol­gver­sprechend, so kann ein Arzt/eine Ärztin auch Medika­mente gegen den Krebs verabre­ichen. Dies beze­ich­net man als Chemother­a­pie (da Chemie gegen die Krankheit einge­set­zt wird). Mod­erne Chemother­a­pi­en haben viel von dem Schreck­en ver­loren, der ihnen aus ver­gan­genen Jahrzehn­ten anhaftet. Übelkeit und Haa­raus­fall kom­men zwar noch vor, sind aber sel­ten gewor­den. Ein(e) erfahrene® Behandler(in) wird mögliche Neben­wirkun­gen bere­its früh erken­nen und behan­deln. Ziel ein­er Chemother­a­pie ist eine Lebensver­längerung, aber wir wer­den immer auch die Leben­squal­ität im Auge behal­ten.

Was ist Immuntherapie?
Bei eini­gen Kreb­sarten (aber nicht bei allen) ist die Medi­zin mit­tler­weile in der Lage, den Tumor mith­il­fe von Immunther­a­pie zu behan­deln. Hier­bei wird (grob vere­in­facht) dem Tumor die Möglichkeit genom­men, sich vor dem kör­pereige­nen Immun­sys­tem zu ver­steck­en. Diese Behand­lung funk­tion­iert also nur dann, wenn der Patient/die Pati­entin über ein gutes Immun­sys­tem ver­fügt. Neben­wirkun­gen kom­men bei der Immunther­a­pie zwar auch vor, aber deut­lich sel­tener als unter der klas­sis­chen Chemotherapie.

Auch in der Urolo­gie gibt es Not­fall­si­t­u­a­tio­nen, die eine dringliche medi­zinis­che Behand­lung erfordern:

  • akute Nieren­schmerzen/-koliken
  • fieber­hafte Harn­wegsin­fek­te incl. Nierenbeckenentzündung
  • akuter Harn­ver­halt (Wass­er lassen ist nicht mehr möglich)
  • akute Hoden­schmerzen (mit und ohne Schwellung)
  • sicht­bar stark blutiger Urin (mit und ohne Gerin­se­lab­gang) bzw. Blasentamponade
  • Ein­riss des Vorhaut­bänd­chens beim Mann mit Blutung
  • schmerzhafte Schwellung der Eichel und der zurück­ge­zo­ge­nen Vorhaut bei Vorhautv­eren­gung (Para­phi­mose)
  • schmerzhafte Dauer­erek­tion des Penis (Pri­apis­mus)

Sollte bei Ihnen ein solch­er urol­o­gis­ch­er Not­fall während unser­er Sprechzeit­en vor­liegen, wer­den wir uns bemühen Ihnen zeit­nah einen eingeschobe­nen Ter­min (gele­gentlich mit Wartezeit) anzubieten.

Außer­halb unser­er Sprechzeit­en kön­nen Sie sich entwed­er an den Bere­itschafts­di­enst der Kassenärztlichen Vere­ini­gung (Tel. 116 117) oder in sehr akuten, möglicher­weise lebens­bedrohlichen Fällen auch an die Notrufnum­mer 112 wenden.

Fern­er ist, insofern Sie fahrtauglich sind oder gefahren wer­den kön­nen, auch die unmit­tel­bare Vorstel­lung in ein­er urol­o­gis­chen Fach­abteilung (siehe unten) möglich und bei o. g. Krankheits­bildern auch drin­gend anzuraten:

  • Bei urol­o­gis­chen Not­fällen kön­nen wir Labor­w­erte im haus­in­ter­nen Fremd­la­bor (MVZ für Lab­o­ra­to­ri­umsmedi­zin und Mikro­bi­olo­gie Würzburg) bes­tim­men lassen und haben die Ergeb­nisse inner­halb weniger Minuten vorliegen.
  • Bei akuten Flanken­schmerzen / Nierenko­liken ist eine radi­ol­o­gis­che Not­fall­diag­nos­tik mit­tels Com­put­er­to­mo­gra­phie haus­in­tern meist am gle­ichen Tag möglich und die Bilder sowie der Befund kön­nen nahezu in Echtzeit aus­gew­ertet bzw. mit Ihnen unmit­tel­bar nach der Unter­suchung besprochen wer­den. Hierzu müssen keine CDs ein­ge­le­sen wer­den, son­dern die Bilder wer­den uns direkt aus der Main­ra­di­olo­gie übermittelt.
  • Bei son­sti­gen Not­fällen, die nicht unserem urol­o­gis­chen Fachge­bi­et zuzuord­nen sind, kön­nen wir Ihnen in den meis­ten Fällen eine Kol­le­gin / einen Kol­le­gen in der Nähe oder oft auch im Gesund­heit­szen­trum Karl­stadt als Ansprech­part­ner vermitteln.

Erek­tile Dys­funk­tion (Poten­zstörung, Erek­tion­sstörung, Impotenz) — beim Urolo­gen kein Tabuthe­ma! Was ist eine erek­tile Dysfunktion?

Erek­tile Dys­funk­tion (ED) bedeutet, dass ein Mann in mehr als zwei Drit­teln der Fälle keine Erek­tion bekom­men oder aufrecht erhal­ten kann, die für einen Geschlechtsverkehr aus­re­icht. Der Penis wird nicht hart genug oder erschlafft vorzeit­ig. Diese Prob­leme beste­hen über min­destens sechs Monate. Wenn es also hin und wieder ein­mal “nicht klappt”, han­delt es sich noch nicht gle­ich um eine behand­lungs­bedürftige Störung.

Mit dem Alter wird die erek­tile Dys­funk­tion häu­figer. Unter den 40- bis 49-Jähri­­gen ist knapp jed­er zehnte Mann betrof­fen, unter den 60- bis 69-Jähri­­gen bere­its jed­er dritte.

In der Mehrzahl der Fälle steck­en kör­per­liche Ursachen hin­ter Erek­tion­sstörun­gen. Rein psy­chis­che Aus­lös­er kom­men vor allem bei jün­geren Män­nern vor.

Auch wenn es sich um ein sehr pri­vates Prob­lem han­delt, ist Scham unange­bracht. Betrof­fene soll­ten sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Zwei Gründe sprechen dafür:
Zum einenist in den meis­ten Fällen eine erfol­gre­iche Ther­a­pie möglich. Der Arzt kann Medika­mente ver­schreiben, soge­nan­nte Phos­pho­di­esterase-5-Hem­mer (PDE-5-Hem­mer). Daneben gibt es weit­ere Behand­lungsmöglichkeit­en. Ist zum Beispiel der Testos­teron­spiegel deut­lich erniedrigt, ist eine Testos­teron-Ersatzther­a­pie in Erwä­gung zu ziehen.

Zum anderen kann die Störung – vor allem jen­seits der 50 – ein Warn­hin­weis auf einen dro­hen­den Herz­in­farkt oder Schla­gan­fall sein. Denn hin­ter ein­er erek­tilen Dys­funk­tion steckt nicht sel­ten eine “Verkalkung” (Arte­riosklerose) der Blut­ge­fäße, die den Penis mit Blut ver­sor­gen. Diese Arte­riosklerose macht vor anderen Gefäßab­schnit­ten im Kör­p­er nicht halt. Die Blut­ge­fäße, die Herz und Gehirn mit Blut beliefern, kön­nten eben­falls betrof­fen sein. Im schlimm­sten Fall dro­ht dann ein Herz- oder Hirn­in­farkt. Wird eine Arte­riosklerose früh erkan­nt und behan­delt, sind solche ern­sten Fol­gen oft vermeidbar.

Fer­til­itäts­di­ag­nos­tik beim Mann bei uner­füll­tem Kinder­wun­sch (Spermiogramm)

In unser­er Prax­is kann zu den reg­ulären Öff­nungszeit­en (bevorzugt jedoch vor­mit­tags) ein Spermiogramm zur Beurteilung der männlichen Samen­qual­ität erstellt werden.

Die Erfahrungswerte zeigen, dass bei fast 50% der Kinder­wun­sch­paare die eingeschränk­te Samen­qual­ität der Grund für die Kinder­losigkeit ist. 

Vor Abgabe des Samens sollte eine Karenzzeit von drei Tagen einge­hal­ten wer­den, um ein aus­sagekräftiges Ergeb­nis zu erzie­len. Das Ergeb­nis wird umge­hend aus­gew­ertet und die Patien­ten erhal­ten einen detail­lierten Befundbericht.

Das soll­ten Sie wissen
In den let­zten Jahren hat die Häu­figkeit der Harn­stein­erkrankung in den west­lich geprägten Indus­trien­atio­nen deut­lich zugenom­men. Auch immer mehr Deutsche lei­den an Harn­steinen: Die Zahl der Neuerkrankun­gen hat sich inner­halb der let­zten zehn Jahre ver­dreifacht. Heute ist fast jed­er 20. Bun­des­bürg­er ein­mal oder mehrfach im Leben betrof­fen. Etwa 1,2 Mil­lio­nen Patien­ten müssen jährlich wegen dieser Erkrankung behan­delt werden.

Harn­steine kön­nen im gesamten Harn­trakt vorkom­men. So spricht man je nach Lokali­sa­tion des Stein­lei­dens von Nieren­steinen, Harn­leit­er­steinen oder Blasen­steinen. Während Blasen­steine meist auf­grund von Blase­nentleerungsstörun­gen entste­hen, treten Nieren- und Harn­leit­er­steine durch nicht opti­malen Ernährungs­ge­wohn­heit­en, Ver­an­la­gung oder durch Stof­fwech­sel­störun­gen auf.

Eine Ursache der ansteigen­den Häu­figkeit der Harn­stein­erkrankung in den soge­nan­nten west­lichen Indus­trielän­dern wird in der zunehmenden Übergewichtigkeit der Bevölkerung gese­hen, die gle­ichzeit­ig auch zu ein­er Zunahme der Blutzuck­erkrankheit, des Bluthochdrucks und zu Fettstof­fwech­sel­störun­gen führt (metabolis­ches Syndrom).

Nieren­steine selb­st führen zunächst zu keinen typ­is­chen Beschw­er­den, selb­st große Steine (Aus­gusssteine) wer­den von den Patien­ten meist selb­st nicht bemerkt. Gelangt dage­gen ein Stein oder ein Frag­ment aus dem Nieren­beck­enkelch­sys­tem in den deut­lich schmaleren Harn­leit­er, führt dieser in der Regel zu ein­er Harn­abflussstörung und zu einem Harn­stau. Diese ist sehr schmerzhaft und führt zu den typ­is­chen Nierenkoliken.

Beim Urolo­gen wird dann nach der Schmerzbe­hand­lung mit­tels Ultra­­schall- und Rönt­ge­nun­ter­suchun­gen die Größe und Lokali­sa­tion des Steins fest­gestellt. Abhängig hier­von kann dann über die Behand­lung­sop­tio­nen berat­en wer­den. Diese reichen vom abwarten eines spon­ta­nen Stein­ab­ganges bis zu oper­a­tiv­en Maßnahmen.

Was genau sind Harnsteine?
Harn­steine sind Ablagerun­gen, die sich in der Niere aus Kristallen bilden. Am häu­fig­sten sind Ablagerun­gen aus Calz­i­u­mox­alat­en. Sie machen etwa 70% aller Harn­steine aus. Weit­ere, häu­fige Bestandteile sind Harn­säure, Kalz­i­umphos­phat, Mag­ne­­si­um-Ammo­ni­um-Phos­phat oder Cystin.

Not­fall: Schwere Kolik
Eine akute Kolik erfordert immer eine sofor­tige ärztliche Behand­lung. Der Urologe wird unmit­tel­bar Schmerzmit­tel zur Lin­derung der Kolikbeschw­er­den verabre­ichen. Ist eine Schmerzfrei­heit erre­icht, wer­den die weit­er­führende Unter­suchun­gen ein­geleit­et. Je nach Befund wird dann indi­vidu­ell über die weit­ere Steinther­a­pie beraten.

Das Krankheits­bild der Harnwegsinfektionen
Das Krankheits­bild der Harn­wegsin­fek­tio­nen hat viele Gesichter und kann das Wohlbefind­en und die Leben­squal­ität der Betrof­fe­nen erhe­blich ein­schränken. Frauen sind von Harn­wegsin­fek­tio­nen etwa vier­mal häu­figer betrof­fen als Männer.

Das Harn­sys­tem – beson­ders anfäl­lig für Infektionen
Nor­maler­weise sind die Harnor­gane des Men­schen frei von Bak­te­rien. Siedeln sich jedoch Bak­te­rien an, kön­nen Harn­wegsin­fek­tio­nen auftreten, die sich leicht inner­halb des gesamten Harn­sys­tems aus­bre­it­en. Grund­sät­zlich unterteilt der Arzt Harn­wegsin­fek­tio­nen nach Lokali­sa­tion bzw. Schw­ere­grad in unkom­plizierte und kom­plizierte Harn­wegsin­fek­te. Treten Harn­wegsin­fek­te in kürz­eren Zeitab­stän­den immer wieder auf, spricht man von rezidi­vieren­den Harn­wegsin­fek­ten. Für die Behand­lung sind dies wichtige Unter­schei­dun­gen. Die Qual­ität der Urindi­ag­nos­tik hängt sehr stark von der Qual­ität der Uringewin­nung ab (lesen Sie hierzu unser Merk­blatt zum Mit­tel­strahlurin), sodass wir in den meis­ten Fällen bei Frauen Katheterurin und keinen Mit­tel­strahlurin verwenden.

Seit 2024 ver­fügt unser prax­is­in­ternes Labor über ein mod­ernes Uri­n­analy­segerät mit dem wir die Keimi­den­ti­fika­tion sowie das Antibi­ogramm (mit Auswer­tung von 32 ver­schiede­nen Antibi­oti­ka) nahezu auf dem tech­nis­chen Niveau eines Großlabors bin­nen 48 Stun­den anbi­eten kön­nen und somit Harn­wegsin­fek­te sehr schnell test­gerecht antibi­o­tisch (nach inter­na­tionaler EUCAST-Norm) behan­deln können.

Auf Wun­sch kön­nen Sie sich bei uns eine Zweit­mei­n­ung zu ein­er urol­o­gis­chen Erkrankung oder zu ein­er geplanten Behandlung/Operation ein­holen. Wir ver­suchen hier­bei immer patien­tenin­di­vidu­ell und den­noch ori­en­tiert an den Leitlin­ien eine Empfehlung für ggf. weit­ere Maß­nah­men auszus­prechen. Im Ide­al­fall soll­ten Sie uns hier­für jedoch möglichst alle rel­e­van­ten Vor­be­funde zu Ver­fü­gung stellen.

Wer­den Kreb­serkrankun­gen frühzeit­ig erkan­nt und behan­delt, beste­hen oft­mals gute bis sehr gute Heilungsaus­sicht­en. Die geset­zlichen Krankenkassen bieten ein Pro­gramm zur Kreb­s­früherken­nung an. Die Teil­nahme an diesen Unter­suchun­gen ist für die geset­zlich Kranken­ver­sicherten in Deutsch­land kosten­frei, jedoch sind die vorge­se­henen Unter­suchun­gen nicht sehr umfan­gre­ich aus­gestal­tet. Fol­gende Unter­suchun­gen wer­den Män­nern im Rah­men der geset­zlichen Kreb­s­früherken­nung angeboten:

Unter­suchung Wie oft? Ab wann?
Äußere Geschlecht­sor­gane und Prostata Gezielte Anam­nese, Inspek­tion und abtas­ten der äußeren Geschlecht­sor­gane, Abtas­ten der Prosta­ta, Abtas­ten der dazuge­höri­gen Lym­ph­knoten, Beratung Jährlich ab 45
Haut Unter­suchung der Haut am ganzen Körper Col­umn 3 Val­ue 2 ab 35
Dick­darm
  • Tas­tun­ter­such­nung und immo­nolo­gis­ch­er Stuhltest (iFOBT): Unter­suchung auf Blut im Stuhl sowie erste Darm­spiegelung ab 50 bei Män­nern möglich
  • Tas­tun­ter­such­nung und immo­nolo­gis­ch­er Stuhltest (iFOBT): Unter­suchung auf Blut im Stuhl sowie Wieder­hol­ung der Darm­spiegelung nach 10 Jahren
jährlich

alle 2 Jahre

ab 50

ab 55

Koloskopie für Män­ner ab 50 (Neu seit 19.04.2019):
Nach dem weit­er­en­twick­el­ten Früherken­nung­spro­gramm haben seit 19. April 2019 Män­ner bere­its ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen bleibt die Alters­gren­ze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vor­sorge­un­ter­suchung kann nach Ablauf von 9 Kalen­der­jahren durchge­führt werden.

Regelun­gen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelun­gen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quan­ti­ta­tiv­en immu­nol­o­gis­chen Test (iFOBT) bleiben unverän­dert: Wie bish­er kann ab 50 Jahren bei Frauen und Män­nern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchge­führt wer­den, ab 55 alle zwei Jahre.

Erweit­erte Krebsvorsorge
Oben genan­nte Vor­sorgun­ter­suchun­gen lassen sich durch weit­ere Zusatzun­ter­suchun­gen (soge­nan­nte Indi­vidu­elle Gesund­heit­sleis­tun­gen  — IGel), die jedoch nicht von der geset­zlichen Krankenkasse bezahlt wer­den, sin­nvoll ergänzen:
— PSA-Wertbes­­tim­­mung (da mit der alleini­gen Abtas­tung der Prosta­ta lediglich 2 % der Kreb­serkrankun­gen der Prosta­ta fest­gestellt wer­den können)
— Tran­srec­taler Ultra­schall (TRUS) der Prosta­ta erhöht die diag­nos­tis­che Sicher­heit bzgl. gut- oder bösar­tiger Erkrankun­gen der Prostata
— Ultra­schall von Nieren und Blase zur Früherken­nung von Blasen-/Nieren­erkankun­­gen incl. Krebserkrankungen
— Harn­blasencheck mit einem Urin­schnell­test zur Früherkan­nung von Blasenkrebs
— immu­nol­o­gis­ch­er Stuhltest als Erweiterung der Darmkreb­svor­sorge (Kom­bi-Darmkre­b­svor­­sorge 2 in 1 ist dem klas­sis­chen Stuhltest über­legen, da auch nicht­blu­tende Polypen erkan­nt wer­den können)

Darmkreb­svor­sorge mit dem immu­nol­o­gis­chen Stuhltest (ab 50 Jahren)

Mit dem immu­nol­o­gis­chen Stuh­lest (iFOBT) wird unter­sucht, ob sich ver­steck­tes (occultes), das heißt mit dem bloßen Auge nicht erkennbares Blut im Stuhl befind­et.
Der immu­nol­o­gis­che Stuh­lest weist selb­st ger­ing­ste Blut­spuren im Stuhl nach, reagiert aber auch auf andere Sub­stanzen. So beste­ht die Gefahr, dass das Ergeb­nis durch bes­timmte Nahrungsmit­tel oder Medika­mente ver­fälscht wird. Aus diesem Grund soll­ten die Patien­ten etwa drei Tage vor der Probe­nent­nahme auf rohe oder hal­bro­he Fleisch‑, Wurst- oder Fis­chwaren sowie auf bes­timmte Gemüse- und Obst­sorten wie Broc­coli oder Kirschen verzicht­en. Auch blutverdün­nende Medika­mente wie Aspirin und auch eisen- und Vit­a­min C‑haltige Prä­parate kön­nen das Testergeb­nis ver­fälschen. Bei Durch­fällen oder während der Men­stru­a­tion emp­fiehlt es sich, den Test auf einen späteren Zeit­punkt zu verschieben.

Koloskopie für Män­ner ab 50 (neu seit 19.04.2019):
Nach dem weit­er­en­twick­el­ten Früherken­nung­spro­gramm haben ab 19. April 2019 Män­ner bere­its ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken.
Bei Frauen bleibt die Alters­gren­ze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vor­sorge­un­ter­suchung kann nach Ablauf von 9 Kalen­der­jahren durchge­führt werden.

Regelun­gen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelun­gen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quan­ti­ta­tiv­en immu­nol­o­gis­chen Test (iFOBT) bleiben unverän­dert: Wie bish­er kann ab 50 Jahren bei Frauen und Män­nern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchge­führt wer­den, ab 55 alle zwei Jahre.

Info­broschüre zur Darmkreb­s­früherken­nung für Män­ner ab 50 Jahren
Info­broschüre zur Darmkreb­s­früherken­nung für Frauen ab 50 Jahren

Warum wird die Unter­suchung angeboten?

Die Bauch­schla­gad­er ist das größte Blut­ge­fäß in der Bauch­höh­le. Sie wird auch Bauchaor­ta genan­nt. Manch­mal dehnt sie sich an ein­er Stelle deut­lich und bildet eine Aus­buch­tung. Wenn die Aus­buch­tung 3 cm oder größer ist, spricht man von einem Aneurys­ma. Die meis­ten Aneurys­men verur­sachen kein­er­lei Beschw­er­den und bleiben deshalb unbemerkt.

Män­ner über 65 Jahren entwick­eln häu­figer ein Aneurys­ma als andere Men­schen. Außer­dem macht ins­beson­dere Rauchen ein Aneurys­ma wahrschein­lich­er. Weit­ere Risiko­fak­toren sind Bluthochdruck und erhöhte Blutfette.

Wenn sich die Bauch­schla­gad­er sehr stark dehnt, kann sie in sel­te­nen Fällen ohne Vor­war­nung reißen. Dann fließt viel Blut in den Bauchraum. Das ist ein Not­fall und lebensbedrohlich.

Die Ultra­­schall-Unter­­suchung dient dazu, große Aneurys­men zu ent­deck­en, sodass sie vor­beu­gend operiert wer­den kön­nen. So soll ein Riss ver­hin­dert wer­den. Bei kleineren Aus­buch­tun­gen wird regelmäßig kon­trol­liert, ob sie wachsen.

Allerd­ings hat die frühe Erken­nung auch Nachteile: Es wer­den auch Aneurys­men ent­deckt, die nie gesund­heitliche Prob­leme bere­it­et hät­ten. Wenn ein Mann weiß, dass er ein Aneurys­ma hat, kann das für ihn sehr belas­tend sein.

Die urol­o­gis­che Tumor­nach­sorge wird sta­di­en­ab­hängig von niederge­lasse­nen Urolo­gen durchge­führt. Das Nach­sorgein­ter­vall beträgt in den ersten bei­den Jahren alle drei Monate, im drit­ten und vierten Jahr alle sechs Monate, ab dem fün­ften Jahr alle zwölf Monate.

Im Rah­men der Nach­sorge­un­ter­suchun­gen wer­den Blu­tun­ter­suchun­gen (ggf. Uri­n­un­ter­suchun­gen), kör­per­liche Unter­suchung und rou­tinemäßig Ultra­schall eige­set­zt. Zusät­zlich kom­men vor allem bei Tumoren im Harn­trakt (Niere, Harn­leit­er und Blase) auch Blasen­spiegelun­gen zum Einsatz.

Je nach Tumorart sind außer­dem bildgebende radi­ol­o­gis­che und nuk­learmedi­zinis­che Ver­fahren (z. B. Com­put­er­to­mo­gra­phie, Kern­spin­to­mo­gra­phie / MRT, Skelettsz­inti­gra­phie, PSMA-PET-CT, etc.) zur Ver­lauf­skon­trolle in leitlin­ienori­en­tiert definierten Inter­vallen erforder­lich.   

Patien­ten­broschüren zu ver­schiede­nen urol­o­gis­chen Tumoren gibt es als Down­load bei der Deutschen Krebsgesellschaft.

Was ist Chemotherapie?
Um einen bösar­ti­gen Tumor (Krebs) zu behan­deln, gibt es zunächst die Möglichkeit, ihn durch eine Oper­a­tion zu ent­fer­nen oder ihn mit sehr stark­er Rönt­gen­strahlung zu zer­stören. Sind bei­de Ansätze nicht erfol­gver­sprechend, so kann ein Arzt/eine Ärztin auch Medika­mente gegen den Krebs verabre­ichen. Dies beze­ich­net man als Chemother­a­pie (da Chemie gegen die Krankheit einge­set­zt wird). Mod­erne Chemother­a­pi­en haben viel von dem Schreck­en ver­loren, der ihnen aus ver­gan­genen Jahrzehn­ten anhaftet. Übelkeit und Haa­raus­fall kom­men zwar noch vor, sind aber sel­ten gewor­den. Ein(e) erfahrene® Behandler(in) wird mögliche Neben­wirkun­gen bere­its früh erken­nen und behan­deln. Ziel ein­er Chemother­a­pie ist eine Lebensver­längerung, aber wir wer­den immer auch die Leben­squal­ität im Auge behal­ten.

Was ist Immuntherapie?
Bei eini­gen Kreb­sarten (aber nicht bei allen) ist die Medi­zin mit­tler­weile in der Lage, den Tumor mith­il­fe von Immunther­a­pie zu behan­deln. Hier­bei wird (grob vere­in­facht) dem Tumor die Möglichkeit genom­men, sich vor dem kör­pereige­nen Immun­sys­tem zu ver­steck­en. Diese Behand­lung funk­tion­iert also nur dann, wenn der Patient/die Pati­entin über ein gutes Immun­sys­tem ver­fügt. Neben­wirkun­gen kom­men bei der Immunther­a­pie zwar auch vor, aber deut­lich sel­tener als unter der klas­sis­chen Chemotherapie.

Auch in der Urolo­gie gibt es Not­fall­si­t­u­a­tio­nen, die eine dringliche medi­zinis­che Behand­lung erfordern:

  • akute Nieren­schmerzen/-koliken
  • fieber­hafte Harn­wegsin­fek­te incl. Nierenbeckenentzündung
  • akuter Harn­ver­halt (Wass­er lassen ist nicht mehr möglich)
  • akute Hoden­schmerzen (mit und ohne Schwellung)
  • sicht­bar stark blutiger Urin (mit und ohne Gerin­se­lab­gang) bzw. Blasentamponade
  • Ein­riss des Vorhaut­bänd­chens beim Mann mit Blutung
  • schmerzhafte Schwellung der Eichel und der zurück­ge­zo­ge­nen Vorhaut bei Vorhautv­eren­gung (Para­phi­mose)
  • schmerzhafte Dauer­erek­tion des Penis (Pri­apis­mus)

Sollte bei Ihnen ein solch­er urol­o­gis­ch­er Not­fall während unser­er Sprechzeit­en vor­liegen, wer­den wir uns bemühen Ihnen zeit­nah einen eingeschobe­nen Ter­min (gele­gentlich mit Wartezeit) anzubieten.

Außer­halb unser­er Sprechzeit­en kön­nen Sie sich entwed­er an den Bere­itschafts­di­enst der Kassenärztlichen Vere­ini­gung (Tel. 116 117) oder in sehr akuten, möglicher­weise lebens­bedrohlichen Fällen auch an die Notrufnum­mer 112 wenden.

Fern­er ist, insofern Sie fahrtauglich sind oder gefahren wer­den kön­nen, auch die unmit­tel­bare Vorstel­lung in ein­er urol­o­gis­chen Fach­abteilung (siehe unten) möglich und bei o. g. Krankheits­bildern auch drin­gend anzuraten:

  • Bei urol­o­gis­chen Not­fällen kön­nen wir Labor­w­erte im haus­in­ter­nen Fremd­la­bor (MVZ für Lab­o­ra­to­ri­umsmedi­zin und Mikro­bi­olo­gie Würzburg) bes­tim­men lassen und haben die Ergeb­nisse inner­halb weniger Minuten vorliegen.
  • Bei akuten Flanken­schmerzen / Nierenko­liken ist eine radi­ol­o­gis­che Not­fall­diag­nos­tik mit­tels Com­put­er­to­mo­gra­phiehaus­in­tern meist am gle­ichen Tag möglich und die Bilder sowie der Befund kön­nen nahezu in Echtzeit aus­gew­ertet bzw. mit Ihnen unmit­tel­bar nach der Unter­suchung besprochen wer­den. Hierzu müssen keine CDs ein­ge­le­sen wer­den, son­dern die Bilder wer­den uns direkt aus der Main­ra­di­olo­gie übermittelt.
  • Bei son­sti­gen Not­fällen, die nicht unserem urol­o­gis­chen Fachge­bi­et zuzuord­nen sind, kön­nen wir Ihnen in den meis­ten Fällen eine Kol­le­gin / einen Kol­le­gen in der Nähe oder oft auch im Gesund­heit­szen­trum Karl­stadt als Ansprech­part­ner vermitteln.

Erek­tile Dys­funk­tion (Poten­zstörung, Erek­tion­sstörung, Impotenz) — beim Urolo­gen kein Tabuthe­ma! Was ist eine erek­tile Dysfunktion?

Erek­tile Dys­funk­tion (ED) bedeutet, dass ein Mann in mehr als zwei Drit­teln der Fälle keine Erek­tion bekom­men oder aufrecht erhal­ten kann, die für einen Geschlechtsverkehr aus­re­icht. Der Penis wird nicht hart genug oder erschlafft vorzeit­ig. Diese Prob­leme beste­hen über min­destens sechs Monate. Wenn es also hin und wieder ein­mal “nicht klappt”, han­delt es sich noch nicht gle­ich um eine behand­lungs­bedürftige Störung.

Mit dem Alter wird die erek­tile Dys­funk­tion häu­figer. Unter den 40- bis 49-Jähri­­gen ist knapp jed­er zehnte Mann betrof­fen, unter den 60- bis 69-Jähri­­gen bere­its jed­er dritte.

In der Mehrzahl der Fälle steck­en kör­per­liche Ursachen hin­ter Erek­tion­sstörun­gen. Rein psy­chis­che Aus­lös­er kom­men vor allem bei jün­geren Män­nern vor.

Auch wenn es sich um ein sehr pri­vates Prob­lem han­delt, ist Scham unange­bracht. Betrof­fene soll­ten sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Zwei Gründe sprechen dafür:
Zum einenist in den meis­ten Fällen eine erfol­gre­iche Ther­a­pie möglich. Der Arzt kann Medika­mente ver­schreiben, soge­nan­nte Phos­pho­di­esterase-5-Hem­mer (PDE-5-Hem­mer). Daneben gibt es weit­ere Behand­lungsmöglichkeit­en. Ist zum Beispiel der Testos­teron­spiegel deut­lich erniedrigt, ist eine Testos­teron-Ersatzther­a­pie in Erwä­gung zu ziehen.

Zum anderen kann die Störung – vor allem jen­seits der 50 – ein Warn­hin­weis auf einen dro­hen­den Herz­in­farkt oder Schla­gan­fall sein. Denn hin­ter ein­er erek­tilen Dys­funk­tion steckt nicht sel­ten eine “Verkalkung” (Arte­riosklerose) der Blut­ge­fäße, die den Penis mit Blut ver­sor­gen. Diese Arte­riosklerose macht vor anderen Gefäßab­schnit­ten im Kör­p­er nicht halt. Die Blut­ge­fäße, die Herz und Gehirn mit Blut beliefern, kön­nten eben­falls betrof­fen sein. Im schlimm­sten Fall dro­ht dann ein Herz- oder Hirn­in­farkt. Wird eine Arte­riosklerose früh erkan­nt und behan­delt, sind solche ern­sten Fol­gen oft vermeidbar.

Fer­til­itäts­di­ag­nos­tik beim Mann bei uner­füll­tem Kinder­wun­sch (Spermiogramm)

In unser­er Prax­is kann zu den reg­ulären Öff­nungszeit­en (bevorzugt jedoch vor­mit­tags) ein Spermiogramm zur Beurteilung der männlichen Samenqualität

erstellt wer­den. Die Erfahrungswerte zeigen, dass bei fast 50% der Kinder­wun­sch­paare die eingeschränk­te Samen­qual­ität der Grund für die Kinder­losigkeit ist. 

Vor Abgabe des Samens sollte eine Karenzzeit von drei Tagen einge­hal­ten wer­den, um ein aus­sagekräftiges Ergeb­nis zu erzie­len. Das Ergeb­nis wird umge­hend aus­gew­ertet und die Patien­ten erhal­ten einen detail­lierten Befundbericht.

Das soll­ten Sie wissen
In den let­zten Jahren hat die Häu­figkeit der Harn­stein­erkrankung in den west­lich geprägten Indus­trien­atio­nen deut­lich zugenom­men. Auch immer mehr Deutsche lei­den an Harn­steinen: Die Zahl der Neuerkrankun­gen hat sich inner­halb der let­zten zehn Jahre ver­dreifacht. Heute ist fast jed­er 20. Bun­des­bürg­er ein­mal oder mehrfach im Leben betrof­fen. Etwa 1,2 Mil­lio­nen Patien­ten müssen jährlich wegen dieser Erkrankung behan­delt werden.

Harn­steine kön­nen im gesamten Harn­trakt vorkom­men. So spricht man je nach Lokali­sa­tion des Stein­lei­dens von Nieren­steinen, Harn­leit­er­steinen oder Blasen­steinen. Während Blasen­steine meist auf­grund von Blase­nentleerungsstörun­gen entste­hen, treten Nieren- und Harn­leit­er­steine durch nicht opti­malen Ernährungs­ge­wohn­heit­en, Ver­an­la­gung oder durch Stof­fwech­sel­störun­gen auf.

Eine Ursache der ansteigen­den Häu­figkeit der Harn­stein­erkrankung in den soge­nan­nten west­lichen Indus­trielän­dern wird in der zunehmenden Übergewichtigkeit der Bevölkerung gese­hen, die gle­ichzeit­ig auch zu ein­er Zunahme der Blutzuck­erkrankheit, des Bluthochdrucks und zu Fettstof­fwech­sel­störun­gen führt (metabolis­ches Syndrom).

Nieren­steine selb­st führen zunächst zu keinen typ­is­chen Beschw­er­den, selb­st große Steine (Aus­gusssteine) wer­den von den Patien­ten meist selb­st nicht bemerkt. Gelangt dage­gen ein Stein oder ein Frag­ment aus dem Nieren­beck­enkelch­sys­tem in den deut­lich schmaleren Harn­leit­er, führt dieser in der Regel zu ein­er Harn­abflussstörung und zu einem Harn­stau. Diese ist sehr schmerzhaft und führt zu den typ­is­chen Nierenkoliken.

Beim Urolo­gen wird dann nach der Schmerzbe­hand­lung mit­tels Ultra­­schall- und Rönt­ge­nun­ter­suchun­gen die Größe und Lokali­sa­tion des Steins fest­gestellt. Abhängig hier­von kann dann über die Behand­lung­sop­tio­nen berat­en wer­den. Diese reichen vom abwarten eines spon­ta­nen Stein­ab­ganges bis zu oper­a­tiv­en Maßnahmen.

Was genau sind Harnsteine?
Harn­steine sind Ablagerun­gen, die sich in der Niere aus Kristallen bilden. Am häu­fig­sten sind Ablagerun­gen aus Calz­i­u­mox­alat­en. Sie machen etwa 70% aller Harn­steine aus. Weit­ere, häu­fige Bestandteile sind Harn­säure, Kalz­i­umphos­phat, Mag­ne­­si­um-Ammo­ni­um-Phos­phat oder Cystin.

Not­fall: Schwere Kolik
Eine akute Kolik erfordert immer eine sofor­tige ärztliche Behand­lung. Der Urologe wird unmit­tel­bar Schmerzmit­tel zur Lin­derung der Kolikbeschw­er­den verabre­ichen. Ist eine Schmerzfrei­heit erre­icht, wer­den die weit­er­führende Unter­suchun­gen ein­geleit­et. Je nach Befund wird dann indi­vidu­ell über die weit­ere Steinther­a­pie beraten.

Das Krankheits­bild der Harnwegsinfektionen
Das Krankheits­bild der Harn­wegsin­fek­tio­nen hat viele Gesichter und kann das Wohlbefind­en und die Leben­squal­ität der Betrof­fe­nen erhe­blich ein­schränken. Frauen sind von Harn­wegsin­fek­tio­nen etwa vier­mal häu­figer betrof­fen als Männer.

Das Harn­sys­tem – beson­ders anfäl­lig für Infektionen
Nor­maler­weise sind die Harnor­gane des Men­schen frei von Bak­te­rien. Siedeln sich jedoch Bak­te­rien an, kön­nen Harn­wegsin­fek­tio­nen auftreten, die sich leicht inner­halb des gesamten Harn­sys­tems aus­bre­it­en. Grund­sät­zlich unterteilt der Arzt Harn­wegsin­fek­tio­nen nach Lokali­sa­tion bzw. Schw­ere­grad in unkom­plizierte und kom­plizierte Harn­wegsin­fek­te. Treten Harn­wegsin­fek­te in kürz­eren Zeitab­stän­den immer wieder auf, spricht man von rezidi­vieren­den Harn­wegsin­fek­ten. Für die Behand­lung sind dies wichtige Unter­schei­dun­gen. Die Qual­ität der Urindi­ag­nos­tik hängt sehr stark von der Qual­ität der Uringewin­nung ab (lesen Sie hierzu unser Merk­blatt zum Mit­tel­strahlurin), sodass wir in den meis­ten Fällen bei Frauen Katheterurin und keinen Mit­tel­strahlurin verwenden.

Seit 2024 ver­fügt unser prax­is­in­ternes Labor über ein mod­ernes Uri­n­analy­segerät mit dem wir die Keimi­den­ti­fika­tion sowie das Antibi­ogramm (mit Auswer­tung von 32 ver­schiede­nen Antibi­oti­ka) nahezu auf dem tech­nis­chen Niveau eines Großlabors bin­nen 48 Stun­den anbi­eten kön­nen und somit Harn­wegsin­fek­te sehr schnell test­gerecht antibi­o­tisch (nach inter­na­tionaler EUCAST-Norm) behan­deln können.

Auf Wun­sch kön­nen Sie sich bei uns eine Zweit­mei­n­ung zu ein­er urol­o­gis­chen Erkrankung oder zu ein­er geplanten Behandlung/Operation ein­holen. Wir ver­suchen hier­bei immer patien­tenin­di­vidu­ell und den­noch ori­en­tiert an den Leitlin­ien eine Empfehlung für ggf. weit­ere Maß­nah­men auszus­prechen. Im Ide­al­fall soll­ten Sie uns hier­für jedoch möglichst alle rel­e­van­ten Vor­be­funde zu Ver­fü­gung stellen.

Ambu­lante oper­a­tive Eingriffe
(in örtlich­er Betäubung, ggf. Sedierung)

Was geschieht bei der Beschnei­dung? 

Bei der Beschnei­dung wird ein beweglich­er Haut­lap­pen, der die Eichel des männlichen Gliedes umschließt (Vorhaut), ganz oder teil­weise in einem kleinen oper­a­tiv­en Ein­griff ent­fer­nt. Dieser Ein­griff kann üblicher­weise in lokaler Betäubung (allen­falls bei Kindern auch in Voll­narkose) durchge­führt werden.

Beschnei­dung aus medi­zinis­chen Grün­den 

Bei der Entschei­dung, ob eine Beschnei­dung bei Kindern durchge­führt wer­den soll, spielt das Alter eine entschei­dende Rolle. Im frühen Säuglings- und Kinde­salter ist die Verkle­bung der Vorhaut ein Nor­mal­be­fund (phys­i­ol­o­gisch). Bis nach Abschluss des ersten Leben­s­jahres kann die Vorhaut in etwa der Hälfte der Fälle zurück­geschoben wer­den. Nach dem 3. Leben­s­jahr steigt diese Rate bis auf 90 %, bei 16- bis 17-jähri­­gen Jugendlichen sog­ar bis 99 % an.

Medi­zinis­che Gründe, die für eine frühzeit­ig Beschnei­dung sprechen:

  • Immer wiederkehrende Entzün­dun­gen an der Vorhaut und Eichel (Bal­ani­tis).
  • Immer wiederkehrende Entzün­dun­gen der ablei­t­en­den Harn­wege (Ure­thri­tis, Cys­ti­tis), ggf., wenn keine andere Ursache dafür gefun­den wer­den kann.

Weit­ere Gründe, die eine Beschnei­dung erforder­lich machen können:

  • Die Vorhaut kann beim ver­steiften Glied nicht oder nur teil­weise zurück­ge­zo­gen werden.
  • Die Ver­stei­fung (Erek­tion) des Gliedes kann durch die verengte Vorhaut zu Schmerzen führen.
  • Beim Wasser­lassen kann der Harn­strahl durch die verengte Vorhaut abgeschwächt oder ver­dreht sein.
  • Harn­ver­halt – Es kann über­haupt kein Wass­er mehr gelassen wer­den (sehr selten).
  • Nach dauern­dem Zurück­streifen der Vorhaut über die Eichel zeigt sich ein Schnür­ring (so genan­nter „Spanis­ch­er Kra­gen“ oder Para­phi­mose). Die Vorhaut liegt unter­halb der Furche zwis­chen Peniss­chaft und Eichel (Sul­cus coro­nar­ius) und kann nicht mehr über die Eichel zurück­gestreift wer­den, da eine zunehmende Schwellung der Eichel und der Vorhaut dieses ver­hin­dert. Diese Sit­u­a­tion ist ein Not­fall, der eine umge­hende Vorstel­lung bei einem Urolo­gen oder in ein­er Urol­o­gis­chen Klinik notwendig macht. Hier wird man ver­suchen die Vorhaut erneut über die Eichel zu streifen. Eine örtliche Betäubung oder klein­er oper­a­tiv­er Ein­griff kann dabei helfen.

Ist eine Beschnei­dung für die Gesund­heit von Vorteil? 

Einen gewis­sen Vorteil bietet die nach der Beschnei­dung ein­fach­er durchzuführende Reini­gung des Gliedes. Weit­ere Gründe, die angegeben wer­den, sind die Ver­ringerung der Gefahr von Entzün­dun­gen der ablei­t­en­den Harn­wege und von durch Geschlechtsverkehr über­tra­ge­nen Krankheit­en. 

Welche For­men der Beschnei­dung gibt es? 

Je nach Befund und Wün­schen der Betrof­fe­nen kom­men fol­gende Oper­a­tionsver­fahren in Betracht:

  • Beschnei­dung durch voll­ständi­ges Ent­fer­nen der Vorhaut. Die kom­plette Eichel liegt anschließend frei, eine feine Naht ist in Höhe der Furche (Sul­cus coro­nar­ius) zwis­chen Eichel und Peniss­chaft sichtbar.
  • Unvoll­ständi­ge (plas­tis­che) Beschnei­dung. Hier­bei bleibt ein Teil der Vorhaut erhal­ten und bedeckt teil­weise noch die Eichel. Diese OP-Meth­ode ist in der Regel im Kinde­salter durch­führbar, da es hier gele­gentlich aus­re­icht die Vorhaut ein­schließlich des sicht­baren Schnür­rings zu ent­fer­nen. Im Erwach­se­nenal­ter wird eher eine kom­plette Beschnei­dung emp­fohlen, da eine unvoll­ständi­ge Beschnei­dung das Risiko birgt, dass es an der Naht­stelle der OP durch Nar­ben­bil­dung erneut zu ein­er Eng­stelle kommt. Es beste­ht somit das Risiko, das eine weit­ere OP, dies­mal mit voll­ständi­ger Ent­fer­nung der Vorhaut notwendig ist. Nach einem per­sön­lichen Gespräch mit dem Urolo­gen und ein­er Unter­suchung kann entsch­ieden wer­den, ob eine plas­tis­che Beschnei­dung möglich bzw. empfehlenswert ist.
  • Erweiterungsplas­tik. Die Vorhaut wird durch diese oper­a­tive Tech­nik nicht wesentlich gekürzt, lediglich die Öff­nung der Vorhaut wird erweit­ert. Auch diese Meth­ode wird eher im Kinde­salter emp­fohlen. 

Eine auf­fäl­lige Tas­tun­ter­suchung der Prosta­ta oder ein erhöhter bzw. schnell steigen­der PSA-Wert (Prostataspez­i­fis­chen Anti­gens  — PSA) kön­nen im Rah­men ein­er Früherken­nung­sun­ter­suchung auf das Vor­liegen eines Prostatakreb­ses hin­weisen. Der PSA-Wert kann aber auch bei ein­er gutar­tig ver­größerten Prosta­ta (Prostatahy­per­plasie) oder ein­er Entzün­dung der Prosta­ta (Pro­sta­ti­tis) erhöht sein. Da zur genaueren Beurteilung und zur Diag­noses­tel­lung Gewebe der Prosta­ta von einem Patholo­gen unter dem Mikroskop unter­sucht wer­den muss, kann es notwendig sein, dieses Gewebe mit­tels ein­er sog. Prostatabiop­sie zu entnehmen.

Die Prostatabiop­sie wird in unser­er Prax­is ambu­lant durchge­führt. Es erfol­gt hier­bei eine ultra­schallges­teuerte Ent­nahme von min­destens 12 Proben aus der Prosta­ta über den End­darm. Zunächst wird eine lokale Betäubung der Prosta­ta vorgenom­men. Über einen Führungskanal am Ultra­schal­lkopf wird danach die Punk­tion­snadel bis an die Prosta­ta vorgeschoben.
Diese Biop­sien­adel zur Ent­nahme der Gewe­beprobe ist innen hohl. Durch einen Fed­er­mech­a­nis­mus, welch­er vom Unter­such­er aus­gelöst wird, schnellt die Hohlnadel ein Stück nach vorne und ent­nimmt einen Geweb­szylin­der aus der Prosta­ta. Dieser Geweb­szylin­der wird aus der Nadel ent­nom­men und an den Patholo­gen verschickt.
Um Proben aus allen rel­e­van­ten Arealen der Prosta­ta zu gewin­nen, sind bei ein­er ersten Prostatabiop­sie in der Regel 10–12 einzelne Proben notwendig.
Das Unter­suchungsergeb­nis vom Patholo­gen bekom­men wir in der Regel inner­halb weniger Tage.
Anschließend sollte, falls ein Prostat­acar­ci­nom nachgewiesen wurde, eine Befundbe­sprechung in unser­er Prax­is erfol­gen, um das weit­ere Vorge­hen und die Ther­a­piemöglichkeit­en zu erläutern.

Sollte eine erste Prostatabiop­sie keinen Nach­weis eines Prostatakarzi­noms ergeben haben, jedoch auf­grund der Vor­be­funde weit­er­hin ein Ver­dacht auf das Vor­liegen ein­er bösar­ti­gen Prostataerkrankung beste­hen, ist ggf. die Durch­führung ein­er erneuten Prostatabiop­sie (sog. „Re-Biop­sie“) erforder­lich, in deren Rah­men mehr Stanzzylin­der ent­nom­men wer­den. Evtl. ist jedoch zuvor auch die Durch­führung eines mul­ti­para­metrischen MRTs der Prosta­ta beim Radi­olo­gen (jedoch meist als Wahlleis­tung) sin­nvoll. Hier­bei kann eine Risikoab­schätzung im Hin­blick auf eine Kreb­serkrankung der Prosta­ta sowie bei auf­fäl­ligem (PI-RADs-Score >2) Befund eine genaue Lokali­sa­tion des Herd­be­fun­des erfolgen.
Im Anschluss sollte in diesem Fall über eine klas­sis­che MRT-Fusion­s­biop­sie (hier­bei wer­den die MRT-Bilder mit dem live-Ultra­­schal­l­­bild überlagert/fusioniert) oder eine sog. kog­ni­tive Fusions­biop­sie (nach genauer Sich­tung des MRTs wird der beschriebene auf­fäl­lige Befund im Ultra­schall angepeilt und somit erfol­gt die Bild­fu­sion durch den Urolo­gen) entsch­ieden wer­den. Bish­er kon­nte wis­sentschaftlich keine Über­legen­heit der tech­nis­chen MRT-Fusion­s­biop­sie gegenüber ein­er kog­ni­tiv­en Fusions­biop­sie belegt werden.

Die langjährig erpobte tran­srek­tale Prostatabiop­sie wird in der Bre­ite von vie­len Urolo­gen ange­boten und existiert schon seit Jahrzehn­ten. Durch den Ein­satz von Antibi­oti­ka im Vor­feld der Gewe­beprobe kon­nten nach­fol­gende Prostataentzün­dun­gen zumeist ver­hin­dert wer­den. Der zunehmende und in der Ver­gan­gen­heit auch teils unkri­tis­che Ein­satz von Antibi­oti­ka (auch bei Bagatellerkrankun­gen in und außer­halb des urol­o­gis­chen Fachge­bi­ets) hat aber zu antibi­otikare­sisten­ten Darm­bak­te­rien geführt, weshalb Infekt-Kom­p­­lika­­tio­­nen durch die Prostatabiop­sie in den let­zten Jahren lei­der weltweit zugenom­men haben. Die tran­srek­tale Prostatabiop­sie hat in der urol­o­gis­chen Welt auf­grund der hohen Ver­bre­itung und des hohen Erfahrungslevels mit diesem Ver­fahren bei zahlre­ichen Urolo­gen weit­er­hin einen Stel­len­wert. Aber auch in diesem Bere­ich ist die Medi­zin nicht stehengeblieben.

In unser­er Prax­is bieten wir als Weit­er­en­twick­lung zu der “gewöhn­lichen” Prostatabiop­sie auch die soge­nan­nte per­ineale Prostatabiop­sie an. Im Unter­schied zur gewöhn­lichen Prostatabiop­sie vom End­darm aus wird bei der per­inealen Biop­sie die Probe vom Damm aus gewon­nen (also von der Haut hin­ter dem Hoden­sack und seitlich der Harn­röhre). Auch hier erfol­gt der Ein­griff in örtlich­er Betäubung.

Die per­ineale Biop­sie hat in mehreren Stu­di­en deut­liche Vorteile für die Patien­ten gezeigt. Hier­bei ist her­vorzuheben, dass bei der per­inealen Biop­sie das Risiko ein­er Ver­schlep­pung von Keimen aus dem End­darm nicht beste­ht. Im Gegen­satz zur Biop­sie vom End­darm aus, bei welch­er bis zu 3–4% der Patien­ten im Anschluss an die Probeent­nahme eine schwere Prostataentzün­dung entwick­eln kön­nen, ist das Risiko ein­er Prostataentzün­dung hier nahe Null. Auf eine Antibi­otik­agabe im Vor­feld der Biop­sie kann somit verzichtet wer­den, was deut­liche Vorteile für den gesamten restlichen Kör­p­er und das Immun­sys­tem sowie die Darm­flo­ra hat. Dieser wesentliche Vorteil ist her­vorzuheben, da eine schwere Prostataentzün­dung mit einem sta­tionären Kranken­hausaufen­thalt sowie dem Ein­satz von Reservean­tibi­oti­ka verknüpft ist.

Aus Erfahrungs­bericht­en von Patien­ten, welche bere­its bei­de Arten der Biop­sie erfahren haben, kön­nen wir außer­dem bestäti­gen, dass die per­ineale Biop­sie nahezu schmerzfrei von­stat­ten geht (anders als die Biop­sie vom End­darm aus, welche trotz der örtlichen Betäubung teils als schmerzhaft emp­fun­den wird). Die örtliche Betäubung kann auf­grund des Zugangsweges über den Damm äußerst exakt unter Ultra­schal­lkon­trolle genau dor­thin gespritzt wer­den, wo sie benötigt wird.

Als weit­er­er wesentlich­er Vorteil der neuen Tech­nik muss genan­nt wer­den, dass durch die per­ineale Biop­sie die vorderen Bere­iche der Prosta­ta deut­lich bess­er erre­icht wer­den kön­nen. Bei der tran­srek­tal­en Prostatabiop­sie kommt die Biop­sien­adel vom End­darm aus (also hin­ter der Prosta­ta). Entsprechend muss zunächst die gesamte Prosta­ta durch­bohrt wer­den bevor das ante­ri­ore Kom­par­ti­ment (also der vordere Anteil der Prosta­ta) erre­icht wer­den kann. Als Kon­se­quenz wird von manchem Arzt auf die Probeent­nahme dieses Bezirks verzichtet, um dem Patien­ten Schmerzen zu ers­paren und um keine Blu­tungskom­p­lika­tion zu verur­sachen. Mit der per­inealen Biop­sie ist die Ans­teuerung dieses Prostatabere­ichs ein Leicht­es. Ein dort liegen­der Prostatakrebs wird entsprechend leichter endeckt wer­den kön­nen. Die per­ineale Biop­sie ist somit nicht nur sicher­er bezüglich der Infek­thäu­figkeit son­dern auch bezüglich der Auss­sagekraft der gewonnenen Proben.

Die per­ineale Biop­sie bietet aber auch einen wesentlichen Vorteil für die nach­fol­gende Oper­a­tion. Im Rah­men der herkömm­lichen Biop­sie vom End­darm aus wer­den an ins­ge­samt mind. 12 Stellen kleine Wun­den im End­darm verur­sacht. Diese ver­heilen zwar meist schnell. Allerd­ings kann sich dort eine Narbe bilden. Sollte nun im Anschluss an die tran­srek­tale Biop­sie eine Ent­fer­nung der Prosta­ta erforder­lich sein, so kön­nen diese kleinen Vernar­bun­gen zu Prob­le­men für den Oper­a­teur führen. Im schlimm­sten Fall ist eine Eröff­nung des End­darmes während der Oper­a­tion die Folge. Durch die per­ineale Biosp­sie wird die Entste­hung dieser Nar­ben ver­mieden. Entsprechend bessere Voraus­set­zun­gen für eine eventuell nach­fol­gende Oper­a­tion sind die Folge.

Üblicher­weise wird die Prostatabiop­sie (sowohl beim Zugang vom End­darm als auch beim Zugang vom Perineum/Damm) als sys­tem­a­tis­che Biop­sie durchge­führt. Dies bedeutet, dass sys­tem­a­tisch alle (gut erre­ich­baren) Bere­iche der Prosta­ta mit­tels Probe­nent­nahme abgek­lärt wer­den. Es beste­ht aber auch die Möglichkeit, die Tre­f­fer­wahrschein­lichkeit durch ein vor der Biop­sie ange­fer­tigtes MRT der Prosta­ta zu erhöhen. Das von uns ver­wen­dete hochmod­erne Ultra­schall­gerät ist mit einem speziellen Utraschal­lkopf aus­ges­tat­tet, welch­er es erlaubt, die Ortung der Biop­sien­adel ständig in zwei Ebe­nen zu ver­fol­gen. Der Schal­lkopf ist außer­dem so beschaf­fen, dass die Prosta­ta während des Ultra­schalls nur in geringem Umfang ver­formt wird. Dies ist von Vorteil, da die Ver­for­mung der Prosta­ta einen Ver­gle­ich mit vorher ange­fer­tigten MRT-Bildern erschw­eren würde. Somit wäre im Rah­men ein­er soge­nan­nten “per­inealen kog­ni­tiv­en MRT-Fusion­s­biop­sie”, welche wir in geeigneten Fällen als nochma­lige Weit­er­en­twick­lung der per­inealen Biop­sie gerne anbi­eten, eine im MRT gefun­dene verdächtige Region der Prosta­ta leichter zu iden­ti­fizieren und somit auch leichter mit der Biop­sien­adel zu tre­f­fen. Die per­ineale kog­ni­tive MRT-Fusion­s­biop­sie ist eine Spezial­form der per­inealen Biop­sie und bietet höch­ste Genauigkeit und Sicherheit.

Wir möcht­en beto­nen, dass die tran­srek­tale Prostatabiop­sie derzeit noch den Stan­dard der Probengewin­nung aus der Prosta­ta darstellt, als Proze­dur weit­er­hin aus­re­ichende Sicher­heit bietet und somit von den geset­ztlichen Kranken­ver­sicher­ern auch bezahlt wird.

Die per­ineale Biop­sie bietet Vorteile über das übliche Maß hin­aus. Die Pla­nung und Durch­führung der per­inealen Biop­sie im Sinne ein­er kog­ni­tiv­en MRT-Fusion­s­biop­sie ist mit erhe­blich höherem Zeit‑, Planungs‑, Geräte- und Per­son­alaufwand verge­sellschaftet, weshalb wir um Ver­ständ­nis bit­ten, dass hier­für ein adäquater Kosten­beitrag auf Basis der Gebührenord­nung für Ärzte (GOÄ) ver­langt wer­den muss.
Welche Form der Biop­sie im indi­vidu­ellen Fall empfehlenswert und durch­führbar ist, muss immer in einem per­sön­lichen Gespräch gek­lärt wer­den. Hier­für ste­hen wir gerne zur Verfügung.

Bei manchen Patien­ten ist das Bänd­chen an der Vorhaut verkürzt. Dies führt dazu, dass der Penis bei ein­er Erek­tion abknickt und möglicher­weise beim Verkehr schmerzt. Ins­beson­dere bei fehlen­der Befeuch­tung der Schei­de kann es dann zu schmerzhaften Ein­ris­sen am Bänd­chen kom­men, die oft­mals auch hart­näck­ig bluten. Das nach dem Ein­riss entste­hende Nar­bengewebe ist weniger sta­bil als elastis­ches Gewebe und reißt beim näch­sten Mal erneut ein.

Wie wird der Ein­griff durchgeführt?
Durch eine plas­tis­che Kor­rek­tur kann das Bänd­chen ver­längert wer­den, es wird in örtlich­er Betäubung quer eingeschnit­ten und längs vernäht, so ver­längert sich das Bänd­chen erhe­blich und das Prob­lem kann so behoben werden.

Wie lange nach einem solchen Ein­griff kann ich keinen Sex haben?
Nach ein­er Frenu­lumplas­tik soll­ten Sie mit dem näch­sten Geschlechtsverkehr ca. 10 – 14 Tage warten, bis die Wund­heilung voll­ständig abgeschlossen ist.

Als Vasek­tomie wird die Ster­il­i­sa­tion des Mannes beze­ich­net. Sie dient als Ver­hü­tungs­maß­nahme und kann so ein­er Schwanger­schaft vorbeugen.

Die Vasek­tomie gehört zu den sich­er­sten Meth­o­d­en der Empfäng­nisver­hü­tung. Mit Hil­fe eines kleinen, chirur­gis­chen Ein­griffs wer­den hier­bei die Samen­leit­er durchtren­nt. Damit wird erre­icht, dass sich im Ejaku­lat keine Samen­zellen mehr befind­en und somit eine Vater­schaft zu beina­he 100% auszuschließen ist. Allerd­ings müssen zunächst nach der Vasek­tomie zwei neg­a­tive Samen­proben (d. h. ohne Nach­weis von Sper­mien) in der Regel nach 12 und 16 Wochen abgegeben wer­den bevor auf andere Ver­hü­tungs­maß­nah­men verzichtet wer­den kann. Ide­al­er­weise soll­ten bis zur Abgabe der Proben min­destens 30 Ejaku­la­tio­nen erfol­gt sein.

Die Vasek­tomie wird meist in örtlich­er Betäubung durchgeführt.

Es han­delt sich bei der Vasek­tomie um eine rel­a­tiv unkom­plizierte Oper­a­tion, die jedoch nur nach abgeschlossen­er Fam­i­lien­pla­nung durchge­führt wer­den sollte, da man zwar bei erneutem Kinder­wun­sch die Samen­leit­er wieder vernähen kann (soge­nan­nte Vaso­va­sos­tomie), die Erfol­gsaus­sicht­en sind hier­bei jedoch eher ger­ing und der oper­a­tive sowie auch finanzielle Aufwand sehr viel größer.
Die Vasek­tomie hat keinen Ein­fluss auf die Potenz oder die Lust auf Sex. Die Samen­flüs­sigkeit enthält nur keine Sper­mien mehr. Eine unge­wollte Schwanger­schaft ist somit hoch unwahrscheinlich.

Die Ent­fer­nung ein­er Harn­leit­er­schiene erfol­gt in der Regel ambu­lant und ohne Narkose.

Meist wird der Ein­griff unter örtlich­er Betäubung durchgeführt.
Mith­il­fe eines Zys­toskops gelangt man im Rah­men ein­er Blasen­spiegelung durch die Harn­röhre in die Harn­blase und kann dort die Harn­leit­er­schiene mit ein­er Fasszange fix­ieren und ent­fer­nen (Dauer ca. 2 Minuten).

Eine Ultra­schal­lkon­trolle (sowie ggf. Laborkon­trolle) einige Tage später dient als Abflusskon­trolle der betrof­fe­nen Niere.

Ein­lage von Bauchdeck­enka­thetern (supra­pu­bis­ch­er Katheter)

Bauchdeck­enka­theter sind Katheter, bei denen der Urin nicht durch die Harn­röhre, son­dern über einen Schlauch durch den Unter­bauch abgeleit­et wird. Diese Bauchdeck­enka­theter wer­den in der Fach­sprache als Zys­tostomie oder supra­pu­bis­che Katheter beze­ich­net. Sie haben aber viele weit­ere Namen: Zystofix, Pufi, SDK, SPF, Blasen­fis­tel, usw.

Wie wird ein Bauchdeck­enka­theter angelegt?

In Rück­en­lage wird in örtlich­er Betäubung bei voller Harn­blase unter Ultra­schal­lkon­trolle ober­halb des Scham­beines ein Katheter ein­gelegt mit­tels Führungs­draht nach Aufdehnen des Stichkanals oder direkt über eine Hohlhülse (Trokar). Der Katheter wird in der Harn­blase geblockt, damit er nicht her­aus­rutscht. Falls die Harn­blase leer ist, muss zuerst über die Harn­röhre die Harn­blase mit einem Katheter aufge­füllt wer­den. 

Nach der Ein­lage des Bauchdeck­enka­theter fließt der Urin über den Katheter entwed­er direkt in einen Auf­fang­beu­tel oder es wird ein Ven­til am Katheter befestigt.

Unmit­tel­bar nach der Anlage des Bauchdeck­enka­theters wird die Ein­trittswunde des Katheters an der Bauch­wand mit einem ster­ilen Ver­band ver­bun­den. Dieser Ver­band muss nur für eine Woche belassen wer­den. Danach braucht es in der Regel keinen Ver­band mehr an dieser Stelle.

Was muss ich bei ein­er geplanten Bauchdeck­enka­theter­an­lage beachten?

Vor einem solchen Ein­griff muss ihr Urin getestet und ein Harn­wegsin­fekt aus­geschlossen wer­den. Beste­ht ein Infekt, sollte bere­its vor dem Ein­griff ein Antibi­otikum ein­genom­men wer­den. Falls Sie ein blutverdün­nen­des Medika­ment ein­nehmen, muss vor dem Ein­griff fest­gelegt wer­den ob Sie die Blutverdün­nung vor­rüberge­hend abset­zen kön­nen oder ob Sie ein Ersatzmedika­ment brauchen.

Wie oft muss der Bauchdeck­enka­theter gewech­selt werden?

Der Bauchdeck­enka­theter muss regelmäßig gewech­selt wer­den — in der Regel reicht ein Abstand von 6 – 8 Wochen. In weni­gen Fällen ist dieser Abstand zu lang. Dann ver­stopft der Katheter vorzeit­ig, das Katheter­ma­te­r­i­al wird zu hart und der Katheter­wech­sel schmerzt zu stark. In diesen sel­te­nen Fällen muss das Wech­selin­ter­vall verkürzt werden.

Was muss ich beim Umgang und der Pflege mit Bauchdeck­enka­thetern beachten?

Der Umgang mit einem Bauchdeck­enka­theter erscheint auf den ersten Blick kom­pliziert und umständlich, ist aber ein­fach und es gibt nicht viel zu beacht­en. Wir haben in einem Merk­blatt alle wichti­gen Infor­ma­tio­nen für Sie zusam­menge­fasst. 

Das Bot­u­linum­tox­in (Botox©) ist ein hochwirk­sames Ner­vengift. Es ent­fal­tet seine Wirkung über die Ver­hin­derung der Reizweit­er­leitung zwis­chen Ner­ven und Muskeln. Über die let­zten Jahre, fand das Ner­vengift in niedrig­ster Dosierung immer mehr Anwen­dung in ver­schiede­nen Bere­ichen der Medi­zin. So wird das Bot­u­linum­tox­in seit eini­gen Jahren auch erfol­gre­ich in der Urolo­gie einge­set­zt, u. a. zur Behand­lung von Drangsymp­to­matik, Dranginkon­ti­nenz, der über­ak­tiv­en Blase und ner­venbe­d­ingten (neu­ro­ge­nen) Blase­nentleerungsstörun­gen, z.B. bei Rückenmarkschädigung.

Die Bot­u­linum­­tox­in-Ther­a­pie kommt erst dann zum Ein­satz, wenn nicht-oper­a­­tive Behand­lung­sop­tio­nen (beispiel­sweise Medika­mente, wie Tro­spi­um­chlo­rid, Solife­nacin, Fes­oterodin, Mirabegron) aus­geschöpft sind oder auf­grund von Neben­wirkun­gen nicht weit­erge­führt wer­den können.

Im Rah­men eines ambu­lanten Ein­griffes wird Bot­u­linum­tox­in an ver­schiede­nen Stellen in der Blasen­musku­latur einge­spritzt. Der Ein­griff dauert nur wenige Minuten und der Patient kann sofort nach dem Ein­griff selb­st nach Hause fahren. Eine Narkose ist nicht erforder­lich. Bot­u­linum­tox­in ent­fal­tet seine Wirkung durch eine Abschwächung oder Teil­läh­mung der Blasen­musku­latur. Dadurch entspan­nt sich die Blasen­musku­latur und die Harn­blase kann mehr Urin über einen län­geren Zeitraum spe­ich­ern. Der Patient bemerkt weniger Harn­drang, entleert die Blase in größeren Abstän­den und ver­liert oft keinen Urin mehr. Nachteil der Ther­a­pie ist, dass der Ther­a­pieef­fekt im manchen Fällen bere­its nach eini­gen Monat­en (ca. 6–12 Monate) wieder nach­lässt, was die Wieder­hol­ung der Bot­u­linum­­tox­in-Ther­a­pie erforder­lich machen kann. Manch­mal hat der Patient für einige Tage nach der Ther­a­pie etwas Blut im Urin. Der Urin klart allerd­ings inner­halb kurz­er Zeit von alleine auf. Die Risiken des Ein­griffs sind über­schaubar und gut beherrschbar.

Eventuell beste­hende Bedenken kön­nen wir jed­erzeit im Vor­feld des Ein­griffs per­sön­lich besprechen.

INFORMATIONEN FÜR ÄRZTE

Kontakt

Urol­o­gis­che Gemeinschaftspraxis
Dres. Remmert/Deuchert
Gemün­den­er Str. 15–17
97753 Karlstadt

Tel.:
 09353 — 35 91
Fax: 09353 — 3592
Mail: info@urologie-karlstadt.de

Ter­min anfragen.

Sprechzeiten

Mo: 8 — 12 Uhr & 14 — 18 Uhr
Di: 8 — 12 Uhr & 14 — 18 Uhr
Mi: 8 — 12 Uhr

(Mittwochs keine tele­fonis­che Erreichbarkeit)

Do: 8 — 12 Uhr & 14 — 18 Uhr
Fr: 8 — 13 Uhr
Tele­fon­sprechzeit­en kön­nen hier­von abweichen.

Social Media