Praxis
Unser Leistungsspektrum
Werden Krebserkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt, bestehen oftmals gute bis sehr gute Heilungsaussichten. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ein Programm zur Krebsfrüherkennung an. Die Teilnahme an diesen Untersuchungen ist für die gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland kostenfrei, jedoch sind die vorgesehenen Untersuchungen nicht sehr umfangreich ausgestaltet. Folgende Untersuchungen werden Männern im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung angeboten:
Untersuchung | Wie oft? | Ab wann? | |
---|---|---|---|
Äußere Geschlechtsorgane und Prostata | Gezielte Anamnese, Inspektion und abtasten der äußeren Geschlechtsorgane, Abtasten der Prostata, Abtasten der dazugehörigen Lymphknoten, Beratung | Jährlich | ab 45 |
Haut | Untersuchung der Haut am ganzen Körper | Column 3 Value 2 | ab 35 |
Dickdarm |
|
jährlich
alle 2 Jahre |
ab 50
ab 55 |
Koloskopie für Männer ab 50 (Neu seit 19.04.2019):
Nach dem weiterentwickelten Früherkennungsprogramm haben seit 19. April 2019 Männer bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen bleibt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vorsorgeuntersuchung kann nach Ablauf von 9 Kalenderjahren durchgeführt werden.
Regelungen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelungen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) bleiben unverändert: Wie bisher kann ab 50 Jahren bei Frauen und Männern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchgeführt werden, ab 55 alle zwei Jahre.
Erweiterte Krebsvorsorge
Oben genannte Vorsorguntersuchungen lassen sich durch weitere Zusatzuntersuchungen (sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen — IGel), die jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden, sinnvoll ergänzen:
— PSA-Wertbestimmung (da mit der alleinigen Abtastung der Prostata lediglich 2 % der Krebserkrankungen der Prostata festgestellt werden können)
— Transrectaler Ultraschall (TRUS) der Prostata erhöht die diagnostische Sicherheit bzgl. gut- oder bösartiger Erkrankungen der Prostata
— Ultraschall von Nieren und Blase zur Früherkennung von Blasen-/Nierenerkankungen incl. Krebserkrankungen
— Harnblasencheck mit einem Urinschnelltest zur Früherkannung von Blasenkrebs
— immunologischer Stuhltest als Erweiterung der Darmkrebsvorsorge (Kombi-Darmkrebsvorsorge 2 in 1 ist dem klassischen Stuhltest überlegen, da auch nichtblutende Polypen erkannt werden können)
Darmkrebsvorsorge mit dem immunologischen Stuhltest (ab 50 Jahren)
Mit dem immunologischen Stuhlest (iFOBT) wird untersucht, ob sich verstecktes (occultes), das heißt mit dem bloßen Auge nicht erkennbares Blut im Stuhl befindet. Der immunologische Stuhlest weist selbst geringste Blutspuren im Stuhl nach, reagiert aber auch auf andere Substanzen. So besteht die Gefahr, dass das Ergebnis durch bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente verfälscht wird. Aus diesem Grund sollten die Patienten etwa drei Tage vor der Probenentnahme auf rohe oder halbrohe Fleisch‑, Wurst- oder Fischwaren sowie auf bestimmte Gemüse- und Obstsorten wie Broccoli oder Kirschen verzichten. Auch blutverdünnende Medikamente wie Aspirin und auch eisen- und Vitamin C‑haltige Präparate können das Testergebnis verfälschen. Bei Durchfällen oder während der Menstruation empfiehlt es sich, den Test auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Koloskopie für Männer ab 50 (neu seit 19.04.2019):
Nach dem weiterentwickelten Früherkennungsprogramm haben ab 19. April 2019 Männer bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken.
Bei Frauen bleibt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vorsorgeuntersuchung kann nach Ablauf von 9 Kalenderjahren durchgeführt werden.
Regelungen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelungen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) bleiben unverändert: Wie bisher kann ab 50 Jahren bei Frauen und Männern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchgeführt werden, ab 55 alle zwei Jahre.
Infobroschüre zur Darmkrebsfrüherkennung für Männer ab 50 Jahren
Infobroschüre zur Darmkrebsfrüherkennung für Frauen ab 50 Jahren
Warum wird die Untersuchung angeboten?
Die Bauchschlagader ist das größte Blutgefäß in der Bauchhöhle. Sie wird auch Bauchaorta genannt. Manchmal dehnt sie sich an einer Stelle deutlich und bildet eine Ausbuchtung. Wenn die Ausbuchtung 3 cm oder größer ist, spricht man von einem Aneurysma. Die meisten Aneurysmen verursachen keinerlei Beschwerden und bleiben deshalb unbemerkt.
Männer über 65 Jahren entwickeln häufiger ein Aneurysma als andere Menschen. Außerdem macht insbesondere Rauchen ein Aneurysma wahrscheinlicher. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck und erhöhte Blutfette.
Wenn sich die Bauchschlagader sehr stark dehnt, kann sie in seltenen Fällen ohne Vorwarnung reißen. Dann fließt viel Blut in den Bauchraum. Das ist ein Notfall und lebensbedrohlich.
Die Ultraschall-Untersuchung dient dazu, große Aneurysmen zu entdecken, sodass sie vorbeugend operiert werden können. So soll ein Riss verhindert werden. Bei kleineren Ausbuchtungen wird regelmäßig kontrolliert, ob sie wachsen.
Allerdings hat die frühe Erkennung auch Nachteile: Es werden auch Aneurysmen entdeckt, die nie gesundheitliche Probleme bereitet hätten. Wenn ein Mann weiß, dass er ein Aneurysma hat, kann das für ihn sehr belastend sein.
Die urologische Tumornachsorge wird stadienabhängig von niedergelassenen Urologen durchgeführt. Das Nachsorgeintervall beträgt in den ersten beiden Jahren alle drei Monate, im dritten und vierten Jahr alle sechs Monate, ab dem fünften Jahr alle zwölf Monate.
Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen werden Blutuntersuchungen (ggf. Urinuntersuchungen), körperliche Untersuchung und routinemäßig Ultraschall eigesetzt. Zusätzlich kommen vor allem bei Tumoren im Harntrakt (Niere, Harnleiter und Blase) auch Blasenspiegelungen zum Einsatz.
Je nach Tumorart sind außerdem bildgebende radiologische und nuklearmedizinische Verfahren (z. B. Computertomographie, Kernspintomographie / MRT, Skelettszintigraphie, PSMA-PET-CT, etc.) zur Verlaufskontrolle in leitlinienorientiert definierten Intervallen erforderlich.
Patientenbroschüren zu verschiedenen urologischen Tumoren gibt es als Download bei der Deutschen Krebsgesellschaft.
Um einen bösartigen Tumor (Krebs) zu behandeln, gibt es zunächst die Möglichkeit, ihn durch eine Operation zu entfernen oder ihn mit sehr starker Röntgenstrahlung zu zerstören. Sind beide Ansätze nicht erfolgversprechend, so kann ein Arzt/eine Ärztin auch Medikamente gegen den Krebs verabreichen. Dies bezeichnet man als Chemotherapie (da Chemie gegen die Krankheit eingesetzt wird). Moderne Chemotherapien haben viel von dem Schrecken verloren, der ihnen aus vergangenen Jahrzehnten anhaftet. Übelkeit und Haarausfall kommen zwar noch vor, sind aber selten geworden. Ein(e) erfahrene® Behandler(in) wird mögliche Nebenwirkungen bereits früh erkennen und behandeln. Ziel einer Chemotherapie ist eine Lebensverlängerung, aber wir werden immer auch die Lebensqualität im Auge behalten.
Was ist Immuntherapie?
Bei einigen Krebsarten (aber nicht bei allen) ist die Medizin mittlerweile in der Lage, den Tumor mithilfe von Immuntherapie zu behandeln. Hierbei wird (grob vereinfacht) dem Tumor die Möglichkeit genommen, sich vor dem körpereigenen Immunsystem zu verstecken. Diese Behandlung funktioniert also nur dann, wenn der Patient/die Patientin über ein gutes Immunsystem verfügt. Nebenwirkungen kommen bei der Immuntherapie zwar auch vor, aber deutlich seltener als unter der klassischen Chemotherapie.
Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen deckt nicht in allen Bereichen vollumfänglich das Spektrum der modernen Medizin ab.
Dennoch sinnvolle Untersuchungen und medizinische Prozeduren, die nicht im Leistungskatalog enthalten sind, werden entsprechend als individuelle
Gesundheitsleistungen (IGeL) von Ärzten angeboten. Die Kosten hierfür werden jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
In unserer Praxis können wir Ihnen folgende individuelle Gesundheitsleistungen anbieten:
Für Männer:
- PSA-Wert
- Prostata-Check
- Komplett-Vorsorge
- Erweiterte Komplett-Vorsorge
- Blasenkrebsvorsorge mittels UBC ® -Rapid-Test
- Darmkrebsvorsorge (Schebo ® 2in1)
- Testosteronwert
- Fruchtbarkeitsuntersuchung beim Mann
- Vasektomie (Sterilisation beim Mann)
- Perineale Prostatafusionsbiopsie (kognitiv fusioniert)
Für Frauen:
- Vorsorge bei der Frau
- Erweiterte Vorsorge bei der Frau
- Blasenkrebsvorsorge mittels UBC ® -Rapid-Test
- Darmkrebsvorsorge (ScheBo ® 2in1)
- Blasenimpfung mit Strovac ®
Bei Interesse sprechen Sie uns gerne hierzu an.
Auch in der Urologie gibt es Notfallsituationen, die eine dringliche medizinische Behandlung erfordern:
- akute Nierenschmerzen/-koliken
- fieberhafte Harnwegsinfekte incl. Nierenbeckenentzündung
- akuter Harnverhalt (Wasser lassen ist nicht mehr möglich)
- akute Hodenschmerzen (mit und ohne Schwellung)
- sichtbar stark blutiger Urin (mit und ohne Gerinselabgang) bzw. Blasentamponade
- Einriss des Vorhautbändchens beim Mann mit Blutung
- schmerzhafte Schwellung der Eichel und der zurückgezogenen Vorhaut bei Vorhautverengung (Paraphimose)
- schmerzhafte Dauererektion des Penis (Priapismus)
Sollte bei Ihnen ein solcher urologischer Notfall während unserer Sprechzeiten vorliegen, werden wir uns bemühen Ihnen zeitnah einen eingeschobenen Termin (gelegentlich mit Wartezeit) anzubieten.
Außerhalb unserer Sprechzeiten können Sie sich entweder an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (Tel. 116 117) oder in sehr akuten, möglicherweise lebensbedrohlichen Fällen auch an die Notrufnummer 112 wenden.
Ferner ist, insofern Sie fahrtauglich sind oder gefahren werden können, auch die unmittelbare Vorstellung in einer urologischen Fachabteilung (siehe unten) möglich und bei o. g. Krankheitsbildern auch dringend anzuraten:
- Urologische Abteilung KWM Missioklinik Würzburg (Tel.: 0931 — 791–0)
- Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsklinik Würzburg (Tel.: 0931 — 201–0)
- Klinik für Urologie und Kinderurologie am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt (Tel.: 09721 — 720–0)
- Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Aschaffenburg (Tel.: 06021 — 32–0)
- Bei urologischen Notfällen können wir Laborwerte im hausinternen Fremdlabor (MVZ für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie Würzburg) bestimmen lassen und haben die Ergebnisse innerhalb weniger Minuten vorliegen.
- Bei akuten Flankenschmerzen / Nierenkoliken ist eine radiologische Notfalldiagnostik mittels Computertomographie hausintern meist am gleichen Tag möglich und die Bilder sowie der Befund können nahezu in Echtzeit ausgewertet bzw. mit Ihnen unmittelbar nach der Untersuchung besprochen werden. Hierzu müssen keine CDs eingelesen werden, sondern die Bilder werden uns direkt aus der Mainradiologie übermittelt.
- Bei sonstigen Notfällen, die nicht unserem urologischen Fachgebiet zuzuordnen sind, können wir Ihnen in den meisten Fällen eine Kollegin / einen Kollegen in der Nähe oder oft auch im Gesundheitszentrum Karlstadt als Ansprechpartner vermitteln.
Erektile Dysfunktion (Potenzstörung, Erektionsstörung, Impotenz) — beim Urologen kein Tabuthema! Was ist eine erektile Dysfunktion?
Erektile Dysfunktion (ED) bedeutet, dass ein Mann in mehr als zwei Dritteln der Fälle keine Erektion bekommen oder aufrecht erhalten kann, die für einen Geschlechtsverkehr ausreicht. Der Penis wird nicht hart genug oder erschlafft vorzeitig. Diese Probleme bestehen über mindestens sechs Monate. Wenn es also hin und wieder einmal “nicht klappt”, handelt es sich noch nicht gleich um eine behandlungsbedürftige Störung.
Mit dem Alter wird die erektile Dysfunktion häufiger. Unter den 40- bis 49-Jährigen ist knapp jeder zehnte Mann betroffen, unter den 60- bis 69-Jährigen bereits jeder dritte.
In der Mehrzahl der Fälle stecken körperliche Ursachen hinter Erektionsstörungen. Rein psychische Auslöser kommen vor allem bei jüngeren Männern vor.
Auch wenn es sich um ein sehr privates Problem handelt, ist Scham unangebracht. Betroffene sollten sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Zwei Gründe sprechen dafür:
Zum einenist in den meisten Fällen eine erfolgreiche Therapie möglich. Der Arzt kann Medikamente verschreiben, sogenannte Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer). Daneben gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten. Ist zum Beispiel der Testosteronspiegel deutlich erniedrigt, ist eine Testosteron-Ersatztherapie in Erwägung zu ziehen.
Zum anderen kann die Störung – vor allem jenseits der 50 – ein Warnhinweis auf einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Denn hinter einer erektilen Dysfunktion steckt nicht selten eine “Verkalkung” (Arteriosklerose) der Blutgefäße, die den Penis mit Blut versorgen. Diese Arteriosklerose macht vor anderen Gefäßabschnitten im Körper nicht halt. Die Blutgefäße, die Herz und Gehirn mit Blut beliefern, könnten ebenfalls betroffen sein. Im schlimmsten Fall droht dann ein Herz- oder Hirninfarkt. Wird eine Arteriosklerose früh erkannt und behandelt, sind solche ernsten Folgen oft vermeidbar.
Fertilitätsdiagnostik beim Mann bei unerfülltem Kinderwunsch (Spermiogramm)
In unserer Praxis kann zu den regulären Öffnungszeiten (bevorzugt jedoch vormittags) ein Spermiogramm zur Beurteilung der männlichen Samenqualität erstellt werden.
Die Erfahrungswerte zeigen, dass bei fast 50% der Kinderwunschpaare die eingeschränkte Samenqualität der Grund für die Kinderlosigkeit ist. Vor Abgabe des Samens sollte eine Karenzzeit von drei Tagen eingehalten werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen. Das Ergebnis wird umgehend ausgewertet und die Patienten erhalten einen detaillierten Befundbericht.
Das sollten Sie wissen
In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Harnsteinerkrankung in den westlich geprägten Industrienationen deutlich zugenommen. Auch immer mehr Deutsche leiden an Harnsteinen: Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdreifacht. Heute ist fast jeder 20. Bundesbürger einmal oder mehrfach im Leben betroffen. Etwa 1,2 Millionen Patienten müssen jährlich wegen dieser Erkrankung behandelt werden.
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen. So spricht man je nach Lokalisation des Steinleidens von Nierensteinen, Harnleitersteinen oder Blasensteinen. Während Blasensteine meist aufgrund von Blasenentleerungsstörungen entstehen, treten Nieren- und Harnleitersteine durch nicht optimalen Ernährungsgewohnheiten, Veranlagung oder durch Stoffwechselstörungen auf.
Eine Ursache der ansteigenden Häufigkeit der Harnsteinerkrankung in den sogenannten westlichen Industrieländern wird in der zunehmenden Übergewichtigkeit der Bevölkerung gesehen, die gleichzeitig auch zu einer Zunahme der Blutzuckerkrankheit, des Bluthochdrucks und zu Fettstoffwechselstörungen führt (metabolisches Syndrom).
Nierensteine selbst führen zunächst zu keinen typischen Beschwerden, selbst große Steine (Ausgusssteine) werden von den Patienten meist selbst nicht bemerkt. Gelangt dagegen ein Stein oder ein Fragment aus dem Nierenbeckenkelchsystem in den deutlich schmaleren Harnleiter, führt dieser in der Regel zu einer Harnabflussstörung und zu einem Harnstau. Diese ist sehr schmerzhaft und führt zu den typischen Nierenkoliken.
Beim Urologen wird dann nach der Schmerzbehandlung mittels Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen die Größe und Lokalisation des Steins festgestellt. Abhängig hiervon kann dann über die Behandlungsoptionen beraten werden. Diese reichen vom abwarten eines spontanen Steinabganges bis zu operativen Maßnahmen.
Was genau sind Harnsteine?
Harnsteine sind Ablagerungen, die sich in der Niere aus Kristallen bilden. Am häufigsten sind Ablagerungen aus Calziumoxalaten. Sie machen etwa 70% aller Harnsteine aus. Weitere, häufige Bestandteile sind Harnsäure, Kalziumphosphat, Magnesium-Ammonium-Phosphat oder Cystin.
Notfall: Schwere Kolik
Eine akute Kolik erfordert immer eine sofortige ärztliche Behandlung. Der Urologe wird unmittelbar Schmerzmittel zur Linderung der Kolikbeschwerden verabreichen. Ist eine Schmerzfreiheit erreicht, werden die weiterführende Untersuchungen eingeleitet. Je nach Befund wird dann individuell über die weitere Steintherapie beraten.
Das Krankheitsbild der Harnwegsinfektionen
Das Krankheitsbild der Harnwegsinfektionen hat viele Gesichter und kann das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Frauen sind von Harnwegsinfektionen etwa viermal häufiger betroffen als Männer.
Das Harnsystem – besonders anfällig für Infektionen
Normalerweise sind die Harnorgane des Menschen frei von Bakterien. Siedeln sich jedoch Bakterien an, können Harnwegsinfektionen auftreten, die sich leicht innerhalb des gesamten Harnsystems ausbreiten. Grundsätzlich unterteilt der Arzt Harnwegsinfektionen nach Lokalisation bzw. Schweregrad in unkomplizierte und komplizierte Harnwegsinfekte. Treten Harnwegsinfekte in kürzeren Zeitabständen immer wieder auf, spricht man von rezidivierenden Harnwegsinfekten. Für die Behandlung sind dies wichtige Unterscheidungen. Die Qualität der Urindiagnostik hängt sehr stark von der Qualität der Uringewinnung ab (lesen Sie hierzu unser Merkblatt zum Mittelstrahlurin), sodass wir in den meisten Fällen bei Frauen Katheterurin und keinen Mittelstrahlurin verwenden.
Seit 2024 verfügt unser praxisinternes Labor über ein modernes Urinanalysegerät mit dem wir die Keimidentifikation sowie das Antibiogramm (mit Auswertung von 32 verschiedenen Antibiotika) nahezu auf dem technischen Niveau eines Großlabors binnen 48 Stunden anbieten können und somit Harnwegsinfekte sehr schnell testgerecht antibiotisch (nach internationaler EUCAST-Norm) behandeln können.
Auf Wunsch können Sie sich bei uns eine Zweitmeinung zu einer urologischen Erkrankung oder zu einer geplanten Behandlung/Operation einholen. Wir versuchen hierbei immer patientenindividuell und dennoch orientiert an den Leitlinien eine Empfehlung für ggf. weitere Maßnahmen auszusprechen. Im Idealfall sollten Sie uns hierfür jedoch möglichst alle relevanten Vorbefunde zu Verfügung stellen.
Werden Krebserkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt, bestehen oftmals gute bis sehr gute Heilungsaussichten. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten ein Programm zur Krebsfrüherkennung an. Die Teilnahme an diesen Untersuchungen ist für die gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland kostenfrei, jedoch sind die vorgesehenen Untersuchungen nicht sehr umfangreich ausgestaltet. Folgende Untersuchungen werden Männern im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung angeboten:
Untersuchung | Wie oft? | Ab wann? | |
---|---|---|---|
Äußere Geschlechtsorgane und Prostata | Gezielte Anamnese, Inspektion und abtasten der äußeren Geschlechtsorgane, Abtasten der Prostata, Abtasten der dazugehörigen Lymphknoten, Beratung | Jährlich | ab 45 |
Haut | Untersuchung der Haut am ganzen Körper | Column 3 Value 2 | ab 35 |
Dickdarm |
|
jährlich
alle 2 Jahre |
ab 50
ab 55 |
Koloskopie für Männer ab 50 (Neu seit 19.04.2019):
Nach dem weiterentwickelten Früherkennungsprogramm haben seit 19. April 2019 Männer bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen bleibt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vorsorgeuntersuchung kann nach Ablauf von 9 Kalenderjahren durchgeführt werden.
Regelungen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelungen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) bleiben unverändert: Wie bisher kann ab 50 Jahren bei Frauen und Männern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchgeführt werden, ab 55 alle zwei Jahre.
Erweiterte Krebsvorsorge
Oben genannte Vorsorguntersuchungen lassen sich durch weitere Zusatzuntersuchungen (sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen — IGel), die jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden, sinnvoll ergänzen:
— PSA-Wertbestimmung (da mit der alleinigen Abtastung der Prostata lediglich 2 % der Krebserkrankungen der Prostata festgestellt werden können)
— Transrectaler Ultraschall (TRUS) der Prostata erhöht die diagnostische Sicherheit bzgl. gut- oder bösartiger Erkrankungen der Prostata
— Ultraschall von Nieren und Blase zur Früherkennung von Blasen-/Nierenerkankungen incl. Krebserkrankungen
— Harnblasencheck mit einem Urinschnelltest zur Früherkannung von Blasenkrebs
— immunologischer Stuhltest als Erweiterung der Darmkrebsvorsorge (Kombi-Darmkrebsvorsorge 2 in 1 ist dem klassischen Stuhltest überlegen, da auch nichtblutende Polypen erkannt werden können)
Darmkrebsvorsorge mit dem immunologischen Stuhltest (ab 50 Jahren)
Mit dem immunologischen Stuhlest (iFOBT) wird untersucht, ob sich verstecktes (occultes), das heißt mit dem bloßen Auge nicht erkennbares Blut im Stuhl befindet. Der immunologische Stuhlest weist selbst geringste Blutspuren im Stuhl nach, reagiert aber auch auf andere Substanzen. So besteht die Gefahr, dass das Ergebnis durch bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente verfälscht wird. Aus diesem Grund sollten die Patienten etwa drei Tage vor der Probenentnahme auf rohe oder halbrohe Fleisch‑, Wurst- oder Fischwaren sowie auf bestimmte Gemüse- und Obstsorten wie Broccoli oder Kirschen verzichten. Auch blutverdünnende Medikamente wie Aspirin und auch eisen- und Vitamin C‑haltige Präparate können das Testergebnis verfälschen. Bei Durchfällen oder während der Menstruation empfiehlt es sich, den Test auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Koloskopie für Männer ab 50 (neu seit 19.04.2019):
Nach dem weiterentwickelten Früherkennungsprogramm haben ab 19. April 2019 Männer bereits ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken.
Bei Frauen bleibt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vorsorgeuntersuchung kann nach Ablauf von 9 Kalenderjahren durchgeführt werden.
Regelungen zum iFOBT-Test unverändert
Die Regelungen zum Test auf okkultes Blut im Stuhl mit einem quantitativen immunologischen Test (iFOBT) bleiben unverändert: Wie bisher kann ab 50 Jahren bei Frauen und Männern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchgeführt werden, ab 55 alle zwei Jahre.
Infobroschüre zur Darmkrebsfrüherkennung für Männer ab 50 Jahren
Infobroschüre zur Darmkrebsfrüherkennung für Frauen ab 50 Jahren
Warum wird die Untersuchung angeboten?
Die Bauchschlagader ist das größte Blutgefäß in der Bauchhöhle. Sie wird auch Bauchaorta genannt. Manchmal dehnt sie sich an einer Stelle deutlich und bildet eine Ausbuchtung. Wenn die Ausbuchtung 3 cm oder größer ist, spricht man von einem Aneurysma. Die meisten Aneurysmen verursachen keinerlei Beschwerden und bleiben deshalb unbemerkt.
Männer über 65 Jahren entwickeln häufiger ein Aneurysma als andere Menschen. Außerdem macht insbesondere Rauchen ein Aneurysma wahrscheinlicher. Weitere Risikofaktoren sind Bluthochdruck und erhöhte Blutfette.
Wenn sich die Bauchschlagader sehr stark dehnt, kann sie in seltenen Fällen ohne Vorwarnung reißen. Dann fließt viel Blut in den Bauchraum. Das ist ein Notfall und lebensbedrohlich.
Die Ultraschall-Untersuchung dient dazu, große Aneurysmen zu entdecken, sodass sie vorbeugend operiert werden können. So soll ein Riss verhindert werden. Bei kleineren Ausbuchtungen wird regelmäßig kontrolliert, ob sie wachsen.
Allerdings hat die frühe Erkennung auch Nachteile: Es werden auch Aneurysmen entdeckt, die nie gesundheitliche Probleme bereitet hätten. Wenn ein Mann weiß, dass er ein Aneurysma hat, kann das für ihn sehr belastend sein.
Die urologische Tumornachsorge wird stadienabhängig von niedergelassenen Urologen durchgeführt. Das Nachsorgeintervall beträgt in den ersten beiden Jahren alle drei Monate, im dritten und vierten Jahr alle sechs Monate, ab dem fünften Jahr alle zwölf Monate.
Im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen werden Blutuntersuchungen (ggf. Urinuntersuchungen), körperliche Untersuchung und routinemäßig Ultraschall eigesetzt. Zusätzlich kommen vor allem bei Tumoren im Harntrakt (Niere, Harnleiter und Blase) auch Blasenspiegelungen zum Einsatz.
Je nach Tumorart sind außerdem bildgebende radiologische und nuklearmedizinische Verfahren (z. B. Computertomographie, Kernspintomographie / MRT, Skelettszintigraphie, PSMA-PET-CT, etc.) zur Verlaufskontrolle in leitlinienorientiert definierten Intervallen erforderlich.
Patientenbroschüren zu verschiedenen urologischen Tumoren gibt es als Download bei der Deutschen Krebsgesellschaft.
Um einen bösartigen Tumor (Krebs) zu behandeln, gibt es zunächst die Möglichkeit, ihn durch eine Operation zu entfernen oder ihn mit sehr starker Röntgenstrahlung zu zerstören. Sind beide Ansätze nicht erfolgversprechend, so kann ein Arzt/eine Ärztin auch Medikamente gegen den Krebs verabreichen. Dies bezeichnet man als Chemotherapie (da Chemie gegen die Krankheit eingesetzt wird). Moderne Chemotherapien haben viel von dem Schrecken verloren, der ihnen aus vergangenen Jahrzehnten anhaftet. Übelkeit und Haarausfall kommen zwar noch vor, sind aber selten geworden. Ein(e) erfahrene® Behandler(in) wird mögliche Nebenwirkungen bereits früh erkennen und behandeln. Ziel einer Chemotherapie ist eine Lebensverlängerung, aber wir werden immer auch die Lebensqualität im Auge behalten.
Was ist Immuntherapie?
Bei einigen Krebsarten (aber nicht bei allen) ist die Medizin mittlerweile in der Lage, den Tumor mithilfe von Immuntherapie zu behandeln. Hierbei wird (grob vereinfacht) dem Tumor die Möglichkeit genommen, sich vor dem körpereigenen Immunsystem zu verstecken. Diese Behandlung funktioniert also nur dann, wenn der Patient/die Patientin über ein gutes Immunsystem verfügt. Nebenwirkungen kommen bei der Immuntherapie zwar auch vor, aber deutlich seltener als unter der klassischen Chemotherapie.
Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen deckt nicht in allen Bereichen vollumfänglich das Spektrum der modernen Medizin ab.
Dennoch sinnvolle Untersuchungen und medizinische Prozeduren, die nicht im Leistungskatalog enthalten sind, werden entsprechend als individuelle
Gesundheitsleistungen (IGeL) von Ärzten angeboten. Die Kosten hierfür werden jedoch nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
In unserer Praxis können wir Ihnen folgende individuelle Gesundheitsleistungen anbieten:
Für Männer:
- PSA-Wert
- Prostata-Check
- Komplett-Vorsorge
- Erweiterte Komplett-Vorsorge
- Blasenkrebsvorsorge mittels UBC ® -Rapid-Test
- Darmkrebsvorsorge (Schebo ® 2in1)
- Testosteronwert
- Fruchtbarkeitsuntersuchung beim Mann
- Vasektomie (Sterilisation beim Mann)
- Perineale Prostatafusionsbiopsie (kognitiv fusioniert)
Für Frauen:
- Vorsorge bei der Frau
- Erweiterte Vorsorge bei der Frau
- Blasenkrebsvorsorge mittels UBC ® -Rapid-Test
- Darmkrebsvorsorge (ScheBo ® 2in1)
- Blasenimpfung mit Strovac ®
Bei Interesse sprechen Sie uns gerne hierzu an.
Auch in der Urologie gibt es Notfallsituationen, die eine dringliche medizinische Behandlung erfordern:
- akute Nierenschmerzen/-koliken
- fieberhafte Harnwegsinfekte incl. Nierenbeckenentzündung
- akuter Harnverhalt (Wasser lassen ist nicht mehr möglich)
- akute Hodenschmerzen (mit und ohne Schwellung)
- sichtbar stark blutiger Urin (mit und ohne Gerinselabgang) bzw. Blasentamponade
- Einriss des Vorhautbändchens beim Mann mit Blutung
- schmerzhafte Schwellung der Eichel und der zurückgezogenen Vorhaut bei Vorhautverengung (Paraphimose)
- schmerzhafte Dauererektion des Penis (Priapismus)
Sollte bei Ihnen ein solcher urologischer Notfall während unserer Sprechzeiten vorliegen, werden wir uns bemühen Ihnen zeitnah einen eingeschobenen Termin (gelegentlich mit Wartezeit) anzubieten.
Außerhalb unserer Sprechzeiten können Sie sich entweder an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (Tel. 116 117) oder in sehr akuten, möglicherweise lebensbedrohlichen Fällen auch an die Notrufnummer 112 wenden.
Ferner ist, insofern Sie fahrtauglich sind oder gefahren werden können, auch die unmittelbare Vorstellung in einer urologischen Fachabteilung (siehe unten) möglich und bei o. g. Krankheitsbildern auch dringend anzuraten:
- Urologische Abteilung KWM Missioklinik Würzburg (Tel.: 0931 — 791–0)
- Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsklinik Würzburg (Tel.: 0931 — 201–0)
- Klinik für Urologie und Kinderurologie am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt (Tel.: 09721 — 720–0)
- Klinik für Urologie und Kinderurologie am Klinikum Aschaffenburg (Tel.: 06021 — 32–0)
- Bei urologischen Notfällen können wir Laborwerte im hausinternen Fremdlabor (MVZ für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie Würzburg) bestimmen lassen und haben die Ergebnisse innerhalb weniger Minuten vorliegen.
- Bei akuten Flankenschmerzen / Nierenkoliken ist eine radiologische Notfalldiagnostik mittels Computertomographiehausintern meist am gleichen Tag möglich und die Bilder sowie der Befund können nahezu in Echtzeit ausgewertet bzw. mit Ihnen unmittelbar nach der Untersuchung besprochen werden. Hierzu müssen keine CDs eingelesen werden, sondern die Bilder werden uns direkt aus der Mainradiologie übermittelt.
- Bei sonstigen Notfällen, die nicht unserem urologischen Fachgebiet zuzuordnen sind, können wir Ihnen in den meisten Fällen eine Kollegin / einen Kollegen in der Nähe oder oft auch im Gesundheitszentrum Karlstadt als Ansprechpartner vermitteln.
Erektile Dysfunktion (Potenzstörung, Erektionsstörung, Impotenz) — beim Urologen kein Tabuthema! Was ist eine erektile Dysfunktion?
Erektile Dysfunktion (ED) bedeutet, dass ein Mann in mehr als zwei Dritteln der Fälle keine Erektion bekommen oder aufrecht erhalten kann, die für einen Geschlechtsverkehr ausreicht. Der Penis wird nicht hart genug oder erschlafft vorzeitig. Diese Probleme bestehen über mindestens sechs Monate. Wenn es also hin und wieder einmal “nicht klappt”, handelt es sich noch nicht gleich um eine behandlungsbedürftige Störung.
Mit dem Alter wird die erektile Dysfunktion häufiger. Unter den 40- bis 49-Jährigen ist knapp jeder zehnte Mann betroffen, unter den 60- bis 69-Jährigen bereits jeder dritte.
In der Mehrzahl der Fälle stecken körperliche Ursachen hinter Erektionsstörungen. Rein psychische Auslöser kommen vor allem bei jüngeren Männern vor.
Auch wenn es sich um ein sehr privates Problem handelt, ist Scham unangebracht. Betroffene sollten sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Zwei Gründe sprechen dafür:
Zum einenist in den meisten Fällen eine erfolgreiche Therapie möglich. Der Arzt kann Medikamente verschreiben, sogenannte Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer). Daneben gibt es weitere Behandlungsmöglichkeiten. Ist zum Beispiel der Testosteronspiegel deutlich erniedrigt, ist eine Testosteron-Ersatztherapie in Erwägung zu ziehen.
Zum anderen kann die Störung – vor allem jenseits der 50 – ein Warnhinweis auf einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Denn hinter einer erektilen Dysfunktion steckt nicht selten eine “Verkalkung” (Arteriosklerose) der Blutgefäße, die den Penis mit Blut versorgen. Diese Arteriosklerose macht vor anderen Gefäßabschnitten im Körper nicht halt. Die Blutgefäße, die Herz und Gehirn mit Blut beliefern, könnten ebenfalls betroffen sein. Im schlimmsten Fall droht dann ein Herz- oder Hirninfarkt. Wird eine Arteriosklerose früh erkannt und behandelt, sind solche ernsten Folgen oft vermeidbar.
Fertilitätsdiagnostik beim Mann bei unerfülltem Kinderwunsch (Spermiogramm)
In unserer Praxis kann zu den regulären Öffnungszeiten (bevorzugt jedoch vormittags) ein Spermiogramm zur Beurteilung der männlichen Samenqualität
erstellt werden. Die Erfahrungswerte zeigen, dass bei fast 50% der Kinderwunschpaare die eingeschränkte Samenqualität der Grund für die Kinderlosigkeit ist. Vor Abgabe des Samens sollte eine Karenzzeit von drei Tagen eingehalten werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen. Das Ergebnis wird umgehend ausgewertet und die Patienten erhalten einen detaillierten Befundbericht.
Das sollten Sie wissen
In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Harnsteinerkrankung in den westlich geprägten Industrienationen deutlich zugenommen. Auch immer mehr Deutsche leiden an Harnsteinen: Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre verdreifacht. Heute ist fast jeder 20. Bundesbürger einmal oder mehrfach im Leben betroffen. Etwa 1,2 Millionen Patienten müssen jährlich wegen dieser Erkrankung behandelt werden.
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen. So spricht man je nach Lokalisation des Steinleidens von Nierensteinen, Harnleitersteinen oder Blasensteinen. Während Blasensteine meist aufgrund von Blasenentleerungsstörungen entstehen, treten Nieren- und Harnleitersteine durch nicht optimalen Ernährungsgewohnheiten, Veranlagung oder durch Stoffwechselstörungen auf.
Eine Ursache der ansteigenden Häufigkeit der Harnsteinerkrankung in den sogenannten westlichen Industrieländern wird in der zunehmenden Übergewichtigkeit der Bevölkerung gesehen, die gleichzeitig auch zu einer Zunahme der Blutzuckerkrankheit, des Bluthochdrucks und zu Fettstoffwechselstörungen führt (metabolisches Syndrom).
Nierensteine selbst führen zunächst zu keinen typischen Beschwerden, selbst große Steine (Ausgusssteine) werden von den Patienten meist selbst nicht bemerkt. Gelangt dagegen ein Stein oder ein Fragment aus dem Nierenbeckenkelchsystem in den deutlich schmaleren Harnleiter, führt dieser in der Regel zu einer Harnabflussstörung und zu einem Harnstau. Diese ist sehr schmerzhaft und führt zu den typischen Nierenkoliken.
Beim Urologen wird dann nach der Schmerzbehandlung mittels Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen die Größe und Lokalisation des Steins festgestellt. Abhängig hiervon kann dann über die Behandlungsoptionen beraten werden. Diese reichen vom abwarten eines spontanen Steinabganges bis zu operativen Maßnahmen.
Was genau sind Harnsteine?
Harnsteine sind Ablagerungen, die sich in der Niere aus Kristallen bilden. Am häufigsten sind Ablagerungen aus Calziumoxalaten. Sie machen etwa 70% aller Harnsteine aus. Weitere, häufige Bestandteile sind Harnsäure, Kalziumphosphat, Magnesium-Ammonium-Phosphat oder Cystin.
Notfall: Schwere Kolik
Eine akute Kolik erfordert immer eine sofortige ärztliche Behandlung. Der Urologe wird unmittelbar Schmerzmittel zur Linderung der Kolikbeschwerden verabreichen. Ist eine Schmerzfreiheit erreicht, werden die weiterführende Untersuchungen eingeleitet. Je nach Befund wird dann individuell über die weitere Steintherapie beraten.
Das Krankheitsbild der Harnwegsinfektionen
Das Krankheitsbild der Harnwegsinfektionen hat viele Gesichter und kann das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Frauen sind von Harnwegsinfektionen etwa viermal häufiger betroffen als Männer.
Das Harnsystem – besonders anfällig für Infektionen
Normalerweise sind die Harnorgane des Menschen frei von Bakterien. Siedeln sich jedoch Bakterien an, können Harnwegsinfektionen auftreten, die sich leicht innerhalb des gesamten Harnsystems ausbreiten. Grundsätzlich unterteilt der Arzt Harnwegsinfektionen nach Lokalisation bzw. Schweregrad in unkomplizierte und komplizierte Harnwegsinfekte. Treten Harnwegsinfekte in kürzeren Zeitabständen immer wieder auf, spricht man von rezidivierenden Harnwegsinfekten. Für die Behandlung sind dies wichtige Unterscheidungen. Die Qualität der Urindiagnostik hängt sehr stark von der Qualität der Uringewinnung ab (lesen Sie hierzu unser Merkblatt zum Mittelstrahlurin), sodass wir in den meisten Fällen bei Frauen Katheterurin und keinen Mittelstrahlurin verwenden.
Seit 2024 verfügt unser praxisinternes Labor über ein modernes Urinanalysegerät mit dem wir die Keimidentifikation sowie das Antibiogramm (mit Auswertung von 32 verschiedenen Antibiotika) nahezu auf dem technischen Niveau eines Großlabors binnen 48 Stunden anbieten können und somit Harnwegsinfekte sehr schnell testgerecht antibiotisch (nach internationaler EUCAST-Norm) behandeln können.
Auf Wunsch können Sie sich bei uns eine Zweitmeinung zu einer urologischen Erkrankung oder zu einer geplanten Behandlung/Operation einholen. Wir versuchen hierbei immer patientenindividuell und dennoch orientiert an den Leitlinien eine Empfehlung für ggf. weitere Maßnahmen auszusprechen. Im Idealfall sollten Sie uns hierfür jedoch möglichst alle relevanten Vorbefunde zu Verfügung stellen.
Ambulante operative Eingriffe
(in örtlicher Betäubung, ggf. Sedierung)
Was geschieht bei der Beschneidung?
Bei der Beschneidung wird ein beweglicher Hautlappen, der die Eichel des männlichen Gliedes umschließt (Vorhaut), ganz oder teilweise in einem kleinen operativen Eingriff entfernt. Dieser Eingriff kann üblicherweise in lokaler Betäubung (allenfalls bei Kindern auch in Vollnarkose) durchgeführt werden.
Beschneidung aus medizinischen Gründen
Bei der Entscheidung, ob eine Beschneidung bei Kindern durchgeführt werden soll, spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Im frühen Säuglings- und Kindesalter ist die Verklebung der Vorhaut ein Normalbefund (physiologisch). Bis nach Abschluss des ersten Lebensjahres kann die Vorhaut in etwa der Hälfte der Fälle zurückgeschoben werden. Nach dem 3. Lebensjahr steigt diese Rate bis auf 90 %, bei 16- bis 17-jährigen Jugendlichen sogar bis 99 % an.
Medizinische Gründe, die für eine frühzeitig Beschneidung sprechen:
- Immer wiederkehrende Entzündungen an der Vorhaut und Eichel (Balanitis).
- Immer wiederkehrende Entzündungen der ableitenden Harnwege (Urethritis, Cystitis), ggf., wenn keine andere Ursache dafür gefunden werden kann.
Weitere Gründe, die eine Beschneidung erforderlich machen können:
- Die Vorhaut kann beim versteiften Glied nicht oder nur teilweise zurückgezogen werden.
- Die Versteifung (Erektion) des Gliedes kann durch die verengte Vorhaut zu Schmerzen führen.
- Beim Wasserlassen kann der Harnstrahl durch die verengte Vorhaut abgeschwächt oder verdreht sein.
- Harnverhalt – Es kann überhaupt kein Wasser mehr gelassen werden (sehr selten).
- Nach dauerndem Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel zeigt sich ein Schnürring (so genannter „Spanischer Kragen“ oder Paraphimose). Die Vorhaut liegt unterhalb der Furche zwischen Penisschaft und Eichel (Sulcus coronarius) und kann nicht mehr über die Eichel zurückgestreift werden, da eine zunehmende Schwellung der Eichel und der Vorhaut dieses verhindert. Diese Situation ist ein Notfall, der eine umgehende Vorstellung bei einem Urologen oder in einer Urologischen Klinik notwendig macht. Hier wird man versuchen die Vorhaut erneut über die Eichel zu streifen. Eine örtliche Betäubung oder kleiner operativer Eingriff kann dabei helfen.
Ist eine Beschneidung für die Gesundheit von Vorteil?
Einen gewissen Vorteil bietet die nach der Beschneidung einfacher durchzuführende Reinigung des Gliedes. Weitere Gründe, die angegeben werden, sind die Verringerung der Gefahr von Entzündungen der ableitenden Harnwege und von durch Geschlechtsverkehr übertragenen Krankheiten.
Welche Formen der Beschneidung gibt es?
Je nach Befund und Wünschen der Betroffenen kommen folgende Operationsverfahren in Betracht:
- Beschneidung durch vollständiges Entfernen der Vorhaut. Die komplette Eichel liegt anschließend frei, eine feine Naht ist in Höhe der Furche (Sulcus coronarius) zwischen Eichel und Penisschaft sichtbar.
- Unvollständige (plastische) Beschneidung. Hierbei bleibt ein Teil der Vorhaut erhalten und bedeckt teilweise noch die Eichel. Diese OP-Methode ist in der Regel im Kindesalter durchführbar, da es hier gelegentlich ausreicht die Vorhaut einschließlich des sichtbaren Schnürrings zu entfernen. Im Erwachsenenalter wird eher eine komplette Beschneidung empfohlen, da eine unvollständige Beschneidung das Risiko birgt, dass es an der Nahtstelle der OP durch Narbenbildung erneut zu einer Engstelle kommt. Es besteht somit das Risiko, das eine weitere OP, diesmal mit vollständiger Entfernung der Vorhaut notwendig ist. Nach einem persönlichen Gespräch mit dem Urologen und einer Untersuchung kann entschieden werden, ob eine plastische Beschneidung möglich bzw. empfehlenswert ist.
- Erweiterungsplastik. Die Vorhaut wird durch diese operative Technik nicht wesentlich gekürzt, lediglich die Öffnung der Vorhaut wird erweitert. Auch diese Methode wird eher im Kindesalter empfohlen.
Eine auffällige Tastuntersuchung der Prostata oder ein erhöhter bzw. schnell steigender PSA-Wert (Prostataspezifischen Antigens — PSA) können im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung auf das Vorliegen eines Prostatakrebses hinweisen. Der PSA-Wert kann aber auch bei einer gutartig vergrößerten Prostata (Prostatahyperplasie) oder einer Entzündung der Prostata (Prostatitis) erhöht sein. Da zur genaueren Beurteilung und zur Diagnosestellung Gewebe der Prostata von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht werden muss, kann es notwendig sein, dieses Gewebe mittels einer sog. Prostatabiopsie zu entnehmen.
Die Prostatabiopsie wird in unserer Praxis ambulant durchgeführt. Es erfolgt hierbei eine ultraschallgesteuerte Entnahme von mindestens 12 Proben aus der Prostata über den Enddarm. Zunächst wird eine lokale Betäubung der Prostata vorgenommen. Über einen Führungskanal am Ultraschallkopf wird danach die Punktionsnadel bis an die Prostata vorgeschoben.
Diese Biopsienadel zur Entnahme der Gewebeprobe ist innen hohl. Durch einen Federmechanismus, welcher vom Untersucher ausgelöst wird, schnellt die Hohlnadel ein Stück nach vorne und entnimmt einen Gewebszylinder aus der Prostata. Dieser Gewebszylinder wird aus der Nadel entnommen und an den Pathologen verschickt.
Um Proben aus allen relevanten Arealen der Prostata zu gewinnen, sind bei einer ersten Prostatabiopsie in der Regel 10–12 einzelne Proben notwendig.
Das Untersuchungsergebnis vom Pathologen bekommen wir in der Regel innerhalb weniger Tage.
Anschließend sollte, falls ein Prostatacarcinom nachgewiesen wurde, eine Befundbesprechung in unserer Praxis erfolgen, um das weitere Vorgehen und die Therapiemöglichkeiten zu erläutern.
Sollte eine erste Prostatabiopsie keinen Nachweis eines Prostatakarzinoms ergeben haben, jedoch aufgrund der Vorbefunde weiterhin ein Verdacht auf das Vorliegen einer bösartigen Prostataerkrankung bestehen, ist ggf. die Durchführung einer erneuten Prostatabiopsie (sog. „Re-Biopsie“) erforderlich, in deren Rahmen mehr Stanzzylinder entnommen werden. Evtl. ist jedoch zuvor auch die Durchführung eines multiparametrischen MRTs der Prostata beim Radiologen (jedoch meist als Wahlleistung) sinnvoll. Hierbei kann eine Risikoabschätzung im Hinblick auf eine Krebserkrankung der Prostata sowie bei auffälligem (PI-RADs-Score >2) Befund eine genaue Lokalisation des Herdbefundes erfolgen.
Im Anschluss sollte in diesem Fall über eine klassische MRT-Fusionsbiopsie (hierbei werden die MRT-Bilder mit dem live-Ultraschallbild überlagert/fusioniert) oder eine sog. kognitive Fusionsbiopsie (nach genauer Sichtung des MRTs wird der beschriebene auffällige Befund im Ultraschall angepeilt und somit erfolgt die Bildfusion durch den Urologen) entschieden werden. Bisher konnte wissentschaftlich keine Überlegenheit der technischen MRT-Fusionsbiopsie gegenüber einer kognitiven Fusionsbiopsie belegt werden.
Die langjährig erpobte transrektale Prostatabiopsie wird in der Breite von vielen Urologen angeboten und existiert schon seit Jahrzehnten. Durch den Einsatz von Antibiotika im Vorfeld der Gewebeprobe konnten nachfolgende Prostataentzündungen zumeist verhindert werden. Der zunehmende und in der Vergangenheit auch teils unkritische Einsatz von Antibiotika (auch bei Bagatellerkrankungen in und außerhalb des urologischen Fachgebiets) hat aber zu antibiotikaresistenten Darmbakterien geführt, weshalb Infekt-Komplikationen durch die Prostatabiopsie in den letzten Jahren leider weltweit zugenommen haben. Die transrektale Prostatabiopsie hat in der urologischen Welt aufgrund der hohen Verbreitung und des hohen Erfahrungslevels mit diesem Verfahren bei zahlreichen Urologen weiterhin einen Stellenwert. Aber auch in diesem Bereich ist die Medizin nicht stehengeblieben.
In unserer Praxis bieten wir als Weiterentwicklung zu der “gewöhnlichen” Prostatabiopsie mittlerweile nur noch die sogenannte perineale Prostatabiopsie an. Im Unterschied zur gewöhnlichen Prostatabiopsie vom Enddarm aus wird bei der perinealen Biopsie die Probe vom Damm aus gewonnen (also von der Haut hinter dem Hodensack und seitlich der Harnröhre). Auch hier erfolgt der Eingriff in örtlicher Betäubung.
Die perineale Biopsie hat in mehreren Studien deutliche Vorteile für die Patienten gezeigt. Hierbei ist hervorzuheben, dass bei der perinealen Biopsie das Risiko einer Verschleppung von Keimen aus dem Enddarm nicht besteht. Im Gegensatz zur Biopsie vom Enddarm aus, bei welcher bis zu 3–4% der Patienten im Anschluss an die Probeentnahme eine schwere Prostataentzündung entwickeln können, ist das Risiko einer Prostataentzündung hier nahe Null. Auf eine Antibiotikagabe im Vorfeld der Biopsie kann somit verzichtet werden, was deutliche Vorteile für den gesamten restlichen Körper und das Immunsystem sowie die Darmflora hat. Dieser wesentliche Vorteil ist hervorzuheben, da eine schwere Prostataentzündung mit einem stationären Krankenhausaufenthalt sowie dem Einsatz von Reserveantibiotika verknüpft ist.
Aus Erfahrungsberichten von Patienten, welche bereits beide Arten der Biopsie erfahren haben, können wir außerdem bestätigen, dass die perineale Biopsie nahezu schmerzfrei vonstatten geht (anders als die Biopsie vom Enddarm aus, welche trotz der örtlichen Betäubung teils als schmerzhaft empfunden wird). Die örtliche Betäubung kann aufgrund des Zugangsweges über den Damm äußerst exakt unter Ultraschallkontrolle genau dorthin gespritzt werden, wo sie benötigt wird.
Als weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Technik muss genannt werden, dass durch die perineale Biopsie die vorderen Bereiche der Prostata deutlich besser erreicht werden können. Bei der transrektalen Prostatabiopsie kommt die Biopsienadel vom Enddarm aus (also hinter der Prostata). Entsprechend muss zunächst die gesamte Prostata durchbohrt werden bevor das anteriore Kompartiment (also der vordere Anteil der Prostata) erreicht werden kann. Als Konsequenz wird von manchem Arzt auf die Probeentnahme dieses Bezirks verzichtet, um dem Patienten Schmerzen zu ersparen und um keine Blutungskomplikation zu verursachen. Mit der perinealen Biopsie ist die Ansteuerung dieses Prostatabereichs ein Leichtes. Ein dort liegender Prostatakrebs wird entsprechend leichter endeckt werden können. Die perineale Biopsie ist somit nicht nur sicherer bezüglich der Infekthäufigkeit sondern auch bezüglich der Ausssagekraft der gewonnenen Proben.
Die perineale Biopsie bietet aber auch einen wesentlichen Vorteil für die nachfolgende Operation. Im Rahmen der herkömmlichen Biopsie vom Enddarm aus werden an insgesamt mind. 12 Stellen kleine Wunden im Enddarm verursacht. Diese verheilen zwar meist schnell. Allerdings kann sich dort eine Narbe bilden. Sollte nun im Anschluss an die transrektale Biopsie eine Entfernung der Prostata erforderlich sein, so können diese kleinen Vernarbungen zu Problemen für den Operateur führen. Im schlimmsten Fall ist eine Eröffnung des Enddarmes während der Operation die Folge. Durch die perineale Biospsie wird die Entstehung dieser Narben vermieden. Entsprechend bessere Voraussetzungen für eine eventuell nachfolgende Operation sind die Folge.
Üblicherweise wird die Prostatabiopsie (sowohl beim Zugang vom Enddarm als auch beim Zugang vom Perineum/Damm) als systematische Biopsie durchgeführt. Dies bedeutet, dass systematisch alle (gut erreichbaren) Bereiche der Prostata mittels Probenentnahme abgeklärt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Trefferwahrscheinlichkeit durch ein vor der Biopsie angefertigtes MRT der Prostata zu erhöhen. Das von uns verwendete hochmoderne Ultraschallgerät ist mit einem speziellen Utraschallkopf ausgestattet, welcher es erlaubt, die Ortung der Biopsienadel ständig in zwei Ebenen zu verfolgen. Der Schallkopf ist außerdem so beschaffen, dass die Prostata während des Ultraschalls nur in geringem Umfang verformt wird. Dies ist von Vorteil, da die Verformung der Prostata einen Vergleich mit vorher angefertigten MRT-Bildern erschweren würde. Somit wäre im Rahmen einer sogenannten “perinealen kognitiven MRT-Fusionsbiopsie”, welche wir in geeigneten Fällen als nochmalige Weiterentwicklung der perinealen Biopsie gerne anbieten, eine im MRT gefundene verdächtige Region der Prostata leichter zu identifizieren und somit auch leichter mit der Biopsienadel zu treffen. Die perineale kognitive MRT-Fusionsbiopsie ist eine Spezialform der perinealen Biopsie und bietet höchste Genauigkeit und Sicherheit.
Wir möchten betonen, dass die transrektale Prostatabiopsie derzeit noch den Standard der Probengewinnung aus der Prostata darstellt, als Prozedur weiterhin ausreichende Sicherheit bietet und somit von den gesetztlichen Krankenversicherern auch bezahlt wird.
Die perineale Biopsie bietet Vorteile über das übliche Maß hinaus. Die Planung und Durchführung der perinealen Biopsie im Sinne einer kognitiven MRT-Fusionsbiopsie ist mit erheblich höherem Zeit‑, Planungs‑, Geräte- und Personalaufwand vergesellschaftet, weshalb wir um Verständnis bitten, dass hierfür ein adäquater Kostenbeitrag auf Basis der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) verlangt werden muss.
Welche Form der Biopsie im individuellen Fall empfehlenswert und durchführbar ist, muss immer in einem persönlichen Gespräch geklärt werden. Hierfür stehen wir gerne zur Verfügung.
Bei manchen Patienten ist das Bändchen an der Vorhaut verkürzt. Dies führt dazu, dass der Penis bei einer Erektion abknickt und möglicherweise beim Verkehr schmerzt. Insbesondere bei fehlender Befeuchtung der Scheide kann es dann zu schmerzhaften Einrissen am Bändchen kommen, die oftmals auch hartnäckig bluten. Das nach dem Einriss entstehende Narbengewebe ist weniger stabil als elastisches Gewebe und reißt beim nächsten Mal erneut ein.
Wie wird der Eingriff durchgeführt?
Durch eine plastische Korrektur kann das Bändchen verlängert werden, es wird in örtlicher Betäubung quer eingeschnitten und längs vernäht, so verlängert sich das Bändchen erheblich und das Problem kann so behoben werden.
Wie lange nach einem solchen Eingriff kann ich keinen Sex haben?
Nach einer Frenulumplastik sollten Sie mit dem nächsten Geschlechtsverkehr ca. 10 – 14 Tage warten, bis die Wundheilung vollständig abgeschlossen ist.
Als Vasektomie wird die Sterilisation des Mannes bezeichnet. Sie dient als Verhütungsmaßnahme und kann so einer Schwangerschaft vorbeugen.
Die Vasektomie gehört zu den sichersten Methoden der Empfängnisverhütung. Mit Hilfe eines kleinen, chirurgischen Eingriffs werden hierbei die Samenleiter durchtrennt. Damit wird erreicht, dass sich im Ejakulat keine Samenzellen mehr befinden und somit eine Vaterschaft zu beinahe 100% auszuschließen ist. Allerdings müssen zunächst nach der Vasektomie zwei negative Samenproben (d. h. ohne Nachweis von Spermien) in der Regel nach 12 und 16 Wochen abgegeben werden bevor auf andere Verhütungsmaßnahmen verzichtet werden kann. Idealerweise sollten bis zur Abgabe der Proben mindestens 30 Ejakulationen erfolgt sein.
Die Vasektomie wird meist in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Es handelt sich bei der Vasektomie um eine relativ unkomplizierte Operation, die jedoch nur nach abgeschlossener Familienplanung durchgeführt werden sollte, da man zwar bei erneutem Kinderwunsch die Samenleiter wieder vernähen kann (sogenannte Vasovasostomie), die Erfolgsaussichten sind hierbei jedoch eher gering und der operative sowie auch finanzielle Aufwand sehr viel größer.
Die Vasektomie hat keinen Einfluss auf die Potenz oder die Lust auf Sex. Die Samenflüssigkeit enthält nur keine Spermien mehr. Eine ungewollte Schwangerschaft ist somit hoch unwahrscheinlich.
Die Entfernung einer Harnleiterschiene erfolgt in der Regel ambulant und ohne Narkose.
Meist wird der Eingriff unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Mithilfe eines Zystoskops gelangt man im Rahmen einer Blasenspiegelung durch die Harnröhre in die Harnblase und kann dort die Harnleiterschiene mit einer Fasszange fixieren und entfernen (Dauer ca. 2 Minuten).
Eine Ultraschallkontrolle (sowie ggf. Laborkontrolle) einige Tage später dient als Abflusskontrolle der betroffenen Niere.
Bauchdeckenkatheter sind Katheter, bei denen der Urin nicht durch die Harnröhre, sondern über einen Schlauch durch den Unterbauch abgeleitet wird. Diese Bauchdeckenkatheter werden in der Fachsprache als Zystostomie oder suprapubische Katheter bezeichnet. Sie haben aber viele weitere Namen: Zystofix, Pufi, SDK, SPF, Blasenfistel, usw.
Wie wird ein Bauchdeckenkatheter angelegt?
In Rückenlage wird in örtlicher Betäubung bei voller Harnblase unter Ultraschallkontrolle oberhalb des Schambeines ein Katheter eingelegt mittels Führungsdraht nach Aufdehnen des Stichkanals oder direkt über eine Hohlhülse (Trokar). Der Katheter wird in der Harnblase geblockt, damit er nicht herausrutscht. Falls die Harnblase leer ist, muss zuerst über die Harnröhre die Harnblase mit einem Katheter aufgefüllt werden.
Nach der Einlage des Bauchdeckenkatheter fließt der Urin über den Katheter entweder direkt in einen Auffangbeutel oder es wird ein Ventil am Katheter befestigt.
Unmittelbar nach der Anlage des Bauchdeckenkatheters wird die Eintrittswunde des Katheters an der Bauchwand mit einem sterilen Verband verbunden. Dieser Verband muss nur für eine Woche belassen werden. Danach braucht es in der Regel keinen Verband mehr an dieser Stelle.
Was muss ich bei einer geplanten Bauchdeckenkatheteranlage beachten?
Vor einem solchen Eingriff muss ihr Urin getestet und ein Harnwegsinfekt ausgeschlossen werden. Besteht ein Infekt, sollte bereits vor dem Eingriff ein Antibiotikum eingenommen werden. Falls Sie ein blutverdünnendes Medikament einnehmen, muss vor dem Eingriff festgelegt werden ob Sie die Blutverdünnung vorrübergehend absetzen können oder ob Sie ein Ersatzmedikament brauchen.
Wie oft muss der Bauchdeckenkatheter gewechselt werden?
Der Bauchdeckenkatheter muss regelmäßig gewechselt werden — in der Regel reicht ein Abstand von 6 – 8 Wochen. In wenigen Fällen ist dieser Abstand zu lang. Dann verstopft der Katheter vorzeitig, das Kathetermaterial wird zu hart und der Katheterwechsel schmerzt zu stark. In diesen seltenen Fällen muss das Wechselintervall verkürzt werden.
Was muss ich beim Umgang und der Pflege mit Bauchdeckenkathetern beachten?
Der Umgang mit einem Bauchdeckenkatheter erscheint auf den ersten Blick kompliziert und umständlich, ist aber einfach und es gibt nicht viel zu beachten. Wir haben in einem Merkblatt alle wichtigen Informationen für Sie zusammengefasst.
Das Botulinumtoxin (Botox©) ist ein hochwirksames Nervengift. Es entfaltet seine Wirkung über die Verhinderung der Reizweiterleitung zwischen Nerven und Muskeln. Über die letzten Jahre, fand das Nervengift in niedrigster Dosierung immer mehr Anwendung in verschiedenen Bereichen der Medizin. So wird das Botulinumtoxin seit einigen Jahren auch erfolgreich in der Urologie eingesetzt, u. a. zur Behandlung von Drangsymptomatik, Dranginkontinenz, der überaktiven Blase und nervenbedingten (neurogenen) Blasenentleerungsstörungen, z.B. bei Rückenmarkschädigung.
Die Botulinumtoxin-Therapie kommt erst dann zum Einsatz, wenn nicht-operative Behandlungsoptionen (beispielsweise Medikamente, wie Trospiumchlorid, Solifenacin, Fesoterodin, Mirabegron) ausgeschöpft sind oder aufgrund von Nebenwirkungen nicht weitergeführt werden können.
Im Rahmen eines ambulanten Eingriffes wird Botulinumtoxin an verschiedenen Stellen in der Blasenmuskulatur eingespritzt. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und der Patient kann sofort nach dem Eingriff selbst nach Hause fahren. Eine Narkose ist nicht erforderlich. Botulinumtoxin entfaltet seine Wirkung durch eine Abschwächung oder Teillähmung der Blasenmuskulatur. Dadurch entspannt sich die Blasenmuskulatur und die Harnblase kann mehr Urin über einen längeren Zeitraum speichern. Der Patient bemerkt weniger Harndrang, entleert die Blase in größeren Abständen und verliert oft keinen Urin mehr. Nachteil der Therapie ist, dass der Therapieeffekt im manchen Fällen bereits nach einigen Monaten (ca. 6–12 Monate) wieder nachlässt, was die Wiederholung der Botulinumtoxin-Therapie erforderlich machen kann. Manchmal hat der Patient für einige Tage nach der Therapie etwas Blut im Urin. Der Urin klart allerdings innerhalb kurzer Zeit von alleine auf. Die Risiken des Eingriffs sind überschaubar und gut beherrschbar.
Eventuell bestehende Bedenken können wir jederzeit im Vorfeld des Eingriffs persönlich besprechen.
Kontakt
Urologische Gemeinschaftspraxis
Dres. Remmert & Deuchert
Gemündener Str. 15–17
97753 Karlstadt
Tel.: 09353 — 35 91
Fax: 09353 — 3592
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